Als willkürliche Panikmache hat der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) die Veröffentlichung der Verbraucherschutzorganisation foodwatch zu Mineralölrückständen in Lebensmitteln bezeichnet. BLL-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff erklärte heute: Wir möchten die Konsumenten nicht der willkürlichen Panikmache überlassen, sondern die falschen Fakten berichtigen. Er wies darauf hin, dass der BLL schon mehrfach zur Versachlichung der Debatte aufgerufen und den Sachverhalt wissenschaftlich geradegerückt habe.
Minhoff betonte, dass die in den vergangenen Monaten von foodwatch angeprangerten Produkte zu keinem Zeitpunkt bei normalen Verzehrgewohnheiten eine gesundheitliche Gefährdung der Konsumenten dargestellt hätten. Sobald dies der Fall gewesen wäre, hätten sowohl die zuständigen Behörden als auch die Hersteller unverzüglich reagiert, stellte der BLL-Hauptgeschäftsführer klar. Der Schutz der Verbrauchergesundheit stehe immer an erster Stelle.
Eine wesentliche Einflussquelle ist den Verbandsangaben zufolge der Recyclingprozess von Altpapier, da Zeitungen und Zeitschriften meist mit mineralölverträglichen Druckfarben bedruckt sind, bevor sie zu Transportkartons und Verpackungsmaterialien recycelt werden. Erst in der vergangenen Woche hatte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) die Umstellung auf mineralölfreie Druckfarben im Zeitungsdruck gefordert, um Mineralölbestandteile in Produkten zu vermeiden.
foodwatch beruft sich in einer Meldung auf das Ergebnis eines Labortests. Die in den untersuchten Lebensmitteln gefundenen aromatischen Mineralöle könnten Krebs auslösen und das menschliche Erbgut schädigen. Die Verbraucherorganisation wies darauf hin, dass sie die Hersteller bereits im Vorfeld über die Testergebnisse informiert und zum Rückruf der Produkte aufgefordert habe. AgE
(05.07.2016)