Polen: Bauern bleiben bei medizinischem Cannabis außen vor

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Obwohl in Polen demnächst der medizinische Einsatz von Cannabis legalisiert werden dürfte, werden die dortigen Bauern aller Voraussicht nach nicht davon profitieren. Laut einem Gesetzentwurf des Warschauer Gesundheitsministerium, der aktuell die letzten parlamentarischen Hürden nimmt, soll die Nutzung von Cannabis als Schmerzmedikament zugelassen werden. Nicht vorgesehen ist im Entwurf jedoch die Produktion der Hanfpflanzen im Inland. Stattdessen sollen die benötigten Mengen aus dem Ausland importiert werden.
Bei der Parlamentsdebatte zu dem Gesetzentwurf zeigten sich etliche Abgeordnete irritiert, dass die Regierung bei der Nutzung von medizinischem Cannabis ausschließlich auf ausländische Herkünfte setzen will. Bogdan Borusewicz von der liberal-konservativen Bürgerplattform äußerte sein Unverständnis darüber, dass der medizinische Wirkstoff teuer aus den Niederlanden oder Israel importiert werden solle, während man bei der Zulassung des Anbaus im Inland eine deutlich preiswertere Lösung haben könne. Bei dieser Variante habe der polnische Staat zudem die direkte Kontrolle, was Anbaubedingungen und -kontrollen angehe, gab Borusewicz zu bedenken.
Der stellvertretende Gesundheitsminister Zbigniew Król verteidigte den Ansatz der Warschauer Regierung vor allem mit dem Hinweis auf den nicht abschätzbaren Bedarf für medizinischen Cannabis. Vor diesem Hintergrund sei auch der Anbau von Hanf als pharmazeutischer Rohstoff nur schwer zu koordinieren, weshalb bewusst auf Importware gesetzt werde. AgE (18.07.2017)
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