Raiffeisenverband wirft Hendricks Verunglimpfung der Branche vor

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Mit scharfer Kritik hat jetzt auch der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) auf die Bauernregel-Kampagne des Bundesumweltministeriums reagiert. In einem Schreiben werfen DRV-Präsident Manfred Nüssel und Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers Ressortchefin Dr. Barbara Hendricks vor, sie verunglimpfe eine ganze Branche und ziehe sie „völlig undifferenziert in den Schmutz“. Das sei „bislang einmalig“.
„In unserer langjährigen Tätigkeit haben wir eine solch ideologisch gefärbte einseitige Kampagne noch nicht erlebt“, so Nüssel und Ehlers. Die Ministerin ignoriere „sämtliche umwelt- und tiergerechten Leistungen und ressourcenschonenden Aktivitäten“. Die von Hendricks reklamierte Dialogbereitschaft hält die DRV-Spitze für unglaubwürdig: „Sie betreiben Bauernbashing und wollen zugleich gesprächsbereit sein?“
Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer bescheinigte dem Bundesumweltministerium indes, reale Probleme der Landwirtschaft zu benennen, wenngleich man über Stilfragen streiten könne. Niedersachsen setze mit seiner „sanften Agrarwende“ auf eine pragmatische Bewältigung von Problemen etwa im Tierschutz. Demgegenüber bleibe der Bund trotz drängender Schwierigkeiten in der Landwirtschaft unverständlicherweise oft tatenlos, so beim Höfesterben.
Der Grünen-Politiker hält dem Bundesumwelt- und dem Bundeslandwirtschaftsministerium vor, dass ihr aktueller Streit reale Lösungen zum Wohle der bäuerlichen Landwirtschaft blockiere. Besser wäre es, so Meyer, „wenn Umwelt- und Agrarministerium des Bundes endlich eine vernünftige Düngeverordnung und einen nationalen Tierschutzplan nach dem Vorbild Niedersachsens beschließen würden“. Das würde seiner Auffassung nach „der Akzeptanz der Landwirtschaft weitaus mehr zugutekommen als Plakatkampagnen mit Schüttelreimen“. AgE (08.02.2017)
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