Risiken früher Stickstoffgaben minimieren

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Nach den Vorgaben der Düngeverordnung wird die erste Stickstoffdüngung alsbald möglich. Am 1. Februar endet die Sperrfrist für die Anwendung von Düngemitteln mit einem wesentlichen Gehalt an Stickstoff und es können sowohl mineralische Stickstoffdünger als auch Gülle oder Gärrückstände ausgebracht werden – abhängig von der weiteren Wetterentwicklung und den Befahrbarkeitsbedingungen. Frühe Stickstoffgaben sind Risiken ausgesetzt, sowohl hinsichtlich Stickstoffverlusten als auch pflanzenbaulich.
Stickstoffstabilisierte Düngungssysteme geben dem Anwender die Möglichkeit die Risiken früher Stickstoffgaben deutlich zu minimieren. Sobald es die Witterungsbedingungen erlauben, können ALZON®-Düngemittel oder Gülle und Gärrückstände mit Zusatz von PIADIN® zuerst zu Raps, gleich anschließend zu Wintergetreide ausgebracht werden. Wie Versuchsergebnisse und Praxiserfahrungen zeigen, lassen sich aus pflanzenbaulicher Sicht mit stickstoffstabilisierten Düngungssystemen Vorteile insbesondere bei sich anschließender Frühjahrstrockenheit erzielen. Auch in diesem Jahr sind mancherorts die Bodenwasservorräte noch nicht ausreichend aufgefüllt. Die ammoniumbetonte Pflanzenernährung stellt sicher, dass sich die Bestände trotz hoher Stickstoffgaben nicht überwachsen und zu viel Blattmasse bilden, die später nur unnötig viel Wasser zu Ungunsten der Ertragsbildung verbrauchen. Zudem bleibt eine gute Frosttoleranz erhalten, da im Gegensatz zur Nitraternährung nicht zu viel Wasser in den Zellen eingelagert wird, das diese bei stärkerem Frost durch Kristallbildung schädigen kann. Sollte eine zusätzliche Bestockungsförderung notwendig sein, empfiehlt sich eine sehr frühe oder auch die kombinierte Düngung mit Schwefel. Neben den pflanzenbaulichen Vorteilen lässt sich das nicht vorhersehbare Risiko, dass Stickstoff aus der Nitratform verloren geht, durch stickstoffstabilisierte Düngung deutlich vermindern. Auf mit Wasser gut versorgten Böden kommt es bei weiteren Niederschlägen üblicherweise zu Stickstoffverlusten infolge von Verlagerung oder durch Denitrifikation. Diese Verluste können circa 10 Prozent der ausgebrachten Stickstoffmenge ausmachen. Bei Anwendung stickstoffstabilisierter Düngemittel kann dieser Verlust nahezu ausgeschlossen werden. Sollten die Witterungsbedingungen eine sehr frühe Stickstoffgabe nicht zulassen, stellt die Ausbringung von ALZON®-Düngemitteln oder auch von Gülle/Gärrückstand mit PIADIN® erst zu Vegetationsbeginn kein Problem dar, denn auch dann sind Mehrerträge in gleicher Größenordnung zu erwarten. Dieses weit geöffnete Düngungsfenster erlaubt es, günstige Befahrbarkeitsbedingungen optimal zu nutzen. Das wird nach den Vorschriften der zu erwartenden neuen Düngeverordnung eine noch größere Bedeutung erlangen, da dann die Möglichkeiten einer Herbstdüngung stark eingeschränkt sein können.
Vorsicht ist bei traditionellen Düngern geboten. Sie sollten vor allem deshalb nicht zu früh und zu hoch gedüngt werden, um eine übermäßige vegetative Entwicklung mit der Folge eines später erhöhten unproduktiven Wasserbedarfes zu vermeiden. Eine frühe und etwas erhöhte Düngung bei Getreide sollte nur dann zur Anwendung kommen, wenn die Bestockung noch zusätzlich gefördert werden muss. Das Risiko von umweltschädlichen Nitrat- und Denitrifikationsverlusten ist bei Eintreten von feuchten oder nassen Bedingungen, bei diesen Düngern ungleich höher einzuschätzen als bei stickstoffstabilisierten Düngern.
Nähere Informationen finden Sie unter http://www.skwp.de und unter http://www.duengerfuchs.de
(01.02.2017)
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