Schafhalter pochen beim Umgang mit Problemwölfen auf klare Regeln

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Mit Blick auf behördliche Widerstände bei der Entnahme auffälliger Wölfen hat die Vereinigung der Landesschafzuchtverbände (VDL) ihre Forderung nach bundesweit einheitlichen Regeln zum Umgang mit dem Beutegreifer bekräftigt. Nach Auffassung des VDL-Vorsitzender Jürgen Lückhoff zeigen die aktuellen Probleme beim Abschuss von Problemtieren in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Obwohl in den meisten Fällen entsprechende Regelungen für die notwendigen Maßnahmen vorlägen, scheitere es immer wieder an der Umsetzung.
„Ich habe eine hohe Achtung vor dem Rechtsstaat und den Möglichkeiten, gegen Entscheidungen der Verwaltung zu widersprechen“, betonte Lückhoff. Es gebe aber auch eine Pflicht zum Tierschutz gegenüber den Schafen. Diejenigen, die mit Anzeigen oder anderen Maßnahmen die Entnahme der auffälligen Tiere verhinderten, sollten sich zudem darüber im Klaren sein, dass sie damit einer möglichen Akzeptanz des Wolfes entgegen arbeiteten.
Laut dem VDL-Vorsitzenden sind ständige Forderungen nach verbesserten Schutzmaßnahmen wenig hilfreich. Die meisten Schafhalter haben sich ihm zufolge insbesondere in den betroffenen Regionen bereits mit hohem Aufwand auf die Raubtiere eingestellt. Dennoch gelinge es dem Wolf aber immer wieder, selbst die wiederholt erhöhten Zäune zu überwinden.
Die Vereinigung verlangt deshalb eine bundesweit einheitliche Regelung für die Entnahme von Wölfen. Den ausführenden Personen müssten Handlungsorientierung und Rechtssicherheit garantiert werden. Notwendig sei auch ein unverzügliches Eingreifen im Schadensfall, so die VDL. Sie spricht sich in diesem Zusammenhang für eine Einbindung der Jägerschaft aus. AgE (08.11.2017)
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