Die günstigen Perspektiven im Ökolandbau hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt betont. Zwar seien die Ökomärkte bislang noch vergleichsweise klein, so der Minister in einem Interview mit AGRA-EUROPE im Vorfeld der Biofach, die von Mittwoch bis Samstag dieser Woche in Nürnberg ihre Tore öffnet. Allerdings wachse die Nachfrage und daraus ergeben sich vielversprechende Chancen für Bauern.
Nach Einschätzung des Ministers nutzen die deutschen Landwirte die Chancen des Ökomarktes noch viel zu wenig. Schmidt wies aber zugleich darauf hin, dass es keine zentrale Stellschraube für mehr Wachstum im deutschen Ökolandbau gebe. Umso wichtiger sei eine kohärente Gesamtstrategie, die er gemeinsam mit der Ökobranche unter Einbeziehung der Länder, der Wissenschaft und relevanter Verbände bis Anfang 2017 vorlegen werde.
Ausdrücklich bekennt sich der CSU-Politiker zum Ziel, den Anteil der Ökoflächen auf 20 % zu erhöhen. Gleichzeitig erteilte er verpflichtenden Vorgaben eine Absage: Man werde den Ökolandbau nicht per Gesetz verordnen. Vielmehr entscheide jeder einzelne Bauer selbst, ob er seinen Betrieb ökologisch bewirtschaften möchte oder nicht. Skeptisch äußerte sich Schmidt erneut zu Forderungen nach einer stärkeren Mittelumschichtung von der Ersten in die Zweite Säule. Er geht davon aus, dass die Länder durch die Kofinanzierung eigener Mittel den wachsenden Finanzbedarf im Ökobereich decken können. AgE
(09.02.2016)