Der milde Winter hat in Deutschland zu einem deutlichen Rückgang der Kohlendioxidemissionen beigetragen. Wie das Bundesumweltministerium heute auf Grundlage einer Nahzeitprognose des Umweltbundesamtes (UBA) berichtete, sanken die klimaschädlichen Emissionen 2014 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 41 Mio t CO2-Äquivalente oder 4,3 % auf nur noch 912 Mio t. Das entspricht einer Minderung um 27 % im Vergleich zum internationalen Referenzjahr 1990 und stellt zugleich den niedrigsten Wert seit 2010 dar.
Laut Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks ist ein Großteil der Minderung auf den milden Winter und den damit verbundenen geringeren Heizenergieeinsatz in Gebäuden und Haushalten zurückzuführen. Ein weiterer Teil des Rückgangs sei allerdings echten Fortschritten beim Klimaschutz zu verdanken, betonte Hendricks. Ihr zufolge will die Bundesregierung diesen Trend mit ambitionierten Maßnahmen aus dem Aktionsprogramm Klimaschutz noch verstärken. Ansatzpunkte sieht die Ministerin unter anderem bei den Emissionen aus der Kohleverstromung.
Auch UBA-Präsidentin Maria Krautzberger warnte mit Blick auf den erreichten Rückgang davor, bei den Bemühungen um eine kohlenstoffärmere Wirtschaftsweise nachzulassen. Der milde Winter und der dadurch bedingte geringere Heizenergieeinsatz dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass man bei der energetischen Gebäudesanierung nicht wesentlich vorangekommen sei. Die immer noch steigenden Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft und vor allem im Verkehr weisen nach Einschätzung Krautzbergers deutlich auf vorhandene Defizite hin. AgE
(02.04.2015)