Verheerende Situation am EU-Milchmarkt

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Das European Milk Board (EMB) hat die aktuelle Lage am Milchmarkt mit Blick auf die anhaltenden Verluste der Milchbauern als „verheerend“ bezeichnet.
Wie die Erzeugerorganisation gestern mit Verweis auf aktuelle Wirtschaftlichkeitsberechnungen des Büros für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) für das Dutch Dairymen Board (DDB) mitteilte, beliefen sich 2014 die durchschnittlichen Produktionskosten in den Niederlanden nach Abzug der Beihilfen von 3,03 Cent/kg Milch auf 42,24 Cent/kg Milch. Dem habe ein Milchauszahlungspreis von nur 38,9 Cent/kg Milch gegenübergestanden, so dass 8 % der Kosten nicht gedeckt worden seien. Dieser Margendruck habe sich 2015 verstärkt, betonte das EMB. Zurzeit erhielten die niederländischen Milchviehhalter Auszahlungspreise von nur noch 25 Cent bis 28 Cent/kg Milch. Zur Kostenentwicklung machte die Organisation allerdings keine Angaben.
Auch in den anderen Ländern Europas sei die Lage kritisch, hob das EMB hervor. So würden in Belgien Preise von 25 Cent bis 26 Cent je Kilogramm Milch gezahlt. In Deutschland sehe es mit 26 Cent bis 30 Cent nicht besser aus. Aus Irland würden 28 Cent gemeldet, aus Dänemark 29 Cent und aus Frankreich 29 Cent bis 30 Cent.
Die Organisation kritisierte, dass die EU-Kommission die dramatische Situation ignoriere und sich gleichzeitig weigere, ein Kriseninstrument wie das Marktverantwortungsprogramm (MVP) umzusetzen. „Diese Ignoranz kostet sehr vielen Milcherzeugern in ganz Europa die Existenz und ist sehr gefährlich für den gesamten EU-Milchsektor. Die EU-Regierungen und die Kommission müssen das MVP jetzt installieren“, forderte die niederländische EMB-Vizepräsidentin Sieta van Keimpema. AgE (06.07.2015)
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