Agrarministerkonferenz

Özdemir lehnt Brüsseler Pflanzenschutzpläne ab

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Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir lehnt die Brüsseler Pläne für ein Verbot der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in "sensiblen Gebieten" als zu weitreichend ab. Zwar teile er das Anliegen der Europäischen Kommission, den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln weiter zu reduzieren, sagte der Grünen-Politiker im Anschluss an die Agrarministerkonferenz (AMK) heute in Quedlinburg. Er sehe jedoch erheblichen Nachbesserungsbedarf bei den Vorschlägen.


Dies betreffe zum einen die geschützten Flächen, für die es ein Anwendungsverbot geben solle: "Unsere Landwirte dürfen nicht dafür bestraft werden, dass in Deutschland Flächen unter Schutz gestellt werden, die es in anderen Mitgliedstaaten gar nicht gibt", sagte Özdemir und nannte das Beispiel der Landschaftsschutzgebiete. Daneben müssten die Reduktionsleistungen berücksichtigt werden, die über unterschiedliche Maßnahmen der Bundesländer bereits erreicht worden seien.
Der Bundeslandwirtschaftsminister wies darauf hin, dass er diese Fragen beim informellen Treffen mit seinen europäischen Kollegen in dieser Woche in Prag angesprochen habe. Über die Details werde man intensive Verhandlungen führen, nicht zuletzt mit der EU-Kommission, versicherte Özdemir. Einseitige Regelungen zu Lasten der hiesigen Landwirte werde er nicht zulassen. AgE (19.09.2022)
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