Zukunft der Landwirtschaft liegt in Vernetzung und Automatisierung

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Automatisierung und Vernetzung werden die Abläufe in der Landwirtschaft auf lange Sicht revolutionieren und für einen neuen Produktivitätsschub sorgen. Es müsse aber darauf geachtet werden, in diesem Prozess die Balance zwischen technischem Fortschritt und praktischer Umsetzbarkeit zu wahren, erklärte Prof. Joachim Hertzberg vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) der Universität Osnabrück heute in Potsdam am Rande einer Fachtagung des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) zum Nutzen der vernetzten Landtechnik in der Betriebsführung. Die Vorteile der Automatisierung und Datenvernetzung sieht Hertzberg insbesondere in einer optimierten Ressourcennutzung, die ihrerseits aus der besseren Verfügbarkeit und Nutzung relevanter Produktionsdaten resultiere. Dies ermögliche beispielsweise eine wesentlich effizientere Koordination innerhalb der Prozesskette oder auch eine wirklich umfassende Dokumentation der landwirtschaftlichen Erzeugung.
Nach Einschätzung des KTBL-Präsidenten Prof. Thomas Jungbluth wird die fortschreitende technische Entwicklung in der Landwirtschaft zwangsläufig auch mit spürbar steigenden Anforderungen an die Ausbildung von Betriebsleitern und Mitarbeitern einhergehen. Angesichts des fortschreitenden Strukturwandels und immer öfter fehlender Hofnachfolger sieht Jungbluth allerdings keine Alternativen zum stärkeren Einsatz vernetzter oder sogar autonomer Maschinen in der Agrarwirtschaft.
Prof. Arno Ruckelshausen von der Hochschule Osnabrück wies in diesem Zusammenhang aber auf die hohen theoretischen und praktischen Ansprüche an technischen Lösungen für vernetzte und automatisierte Prozesse in der Landwirtschaft hin. Anders als beispielsweise in der Industrie, wo genau definierte Bedingungen vorlägen, müssten sich die Entwickler der automatisierten Landtechnik mit wesentlich komplexeren Variablen auseinandersetzen und dabei zusätzlich die ökonomischen, sozialen und ökologischen Folgen für die Landwirtschaft berücksichtigen. Die neuen technischen Ansätze stellten auch keine Alleinlösung für den Agrarsektor dar, sondern böten stattdessen neue Wege zur ressourcen- und umweltschonenden Produktion, betonte Ruckelshausen. So könne die genaue Kenntnis der Feldbedingungen bis hin zur Einzelpflanze eines Tages einen ganz spezifischen Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln ermöglichen, der im Einzelfall sogar den Verzicht auf die Mittel oder den Dünger erlaube. AgE (02.04.2014)
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