Die Bestätigung zu trockener Vegetationsbedingungen auf der Nordhalbkugel lässt die Kurse steigen. Gleichzeitig befeuert der schwache Euro die Hoffnungen auf mehr Export, so dass der Handel wieder Ware sucht, Erzeuger aber kaum noch etwas verkaufen.
Erst gegen Ende der Saison nehmen die Erzeugerpreise für Weizen
noch einmal Fahrt auf. Grund sind das überschaubare Angebot und die
unerwartet stetige Nachfrage, die aber vor allem Weizen zur
Verfütterung sucht. So wandern bereits seit Monaten Brotweizen- und
auch Qualitätsweizenpartien in den Futtertrog. Während sich die
Erzeugerpreise der einzelnen Qualitäten, mit Ausnahme von
Eliteweizen, nur noch marginal von den Geboten für Futterweizen
unterscheiden, ist die verfügbare Menge deutlich umfangreicher. Im
Mai 2018 war der Absatz an die Mühlen für diese Saison bereits als
beendet erklärt worden, aber nun scheint doch noch einmal Leben in
die Nachfrage zu kommen.
Auslöser für das steigende Interesse sind die ungünstigen
Entwicklungen auf den Feldern. Es ist vielerorts in Deutschland zu
trocken und so wie es sich bislang abzeichnet, entwickeln sich die
Feldbestände nicht optimal, auch wenn sie die Verzögerung aufgrund
des nasskalten Frühjahres bereits wieder aufgeholt haben. Das
schmälert die Ertragsaussichten, veranlasst Käufer sich nun doch
verstärkt um Ware zu kümmern und bremst gleichzeitig den Verkauf
der Erzeuger, die in dem jetzt steigenden Markt einen für sie
optimaleren Verkaufszeitpunkt abwarten. (AMI)
(29.05.2018)