Absatz von Ökoprodukten geht in Norwegen durch die Decke

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Der Umsatz mit ökologisch erzeugten Lebensmitteln hat im norwegischen Lebensmittelhandel im vergangenen Jahr einen regelrechten Satz nach oben gemacht. Wie das Osloer Landwirtschaftsministerium berichtete, wurden 2016 in den Läden des Landes Bioprodukte im Wert von umgerechnet 271 Mio Euro verkauft, was einem Anstieg von fast einem Viertel zum Vorjahr entsprach. Ökoprodukte machten damit 1,8 % aller im norwegischen Handel verkauften Lebensmittel aus.
Umsatzbringer waren laut dem Agrarressort vor allem Milch und Milchprodukte; der größte Einzelposten entfiel aber auch im letzten Jahr auf Obst und Gemüse. Der Verkauf von Biogemüse legte um knapp ein Fünftel auf 62 Mio Euro zu. Obst, inklusive Beeren und Nüssen wurde im Umfang von 26 Mio Euro verkauft, was ebenfalls einem Anstieg von 20 % zum Vorjahr entsprach.
Die Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln konzentriert sich nach Darstellung des Ministeriums vor allem auf die norwegischen Städte. Allein in der Hauptstadt Oslo und in der vorgelagerten Provinz Akershus wird ihm zufolge bereits ein Drittel des gesamten Ökoumsatzes realisiert.
Laut dem Agrarressort kommt die landwirtschaftliche Produktion schon länger nicht mehr mit dem Ökoboom in den norwegischen Lebensmittelgeschäften mit. Die Anbaufläche war seit 2011 nicht zuletzt aufgrund der guten Marktbedingungen im konventionellen Bereich sogar leicht rückläufig und hatte erst im letzten Jahr wieder leicht auf 44 700 ha oder 4,8 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche zugelegt.
Auch die Umstellungsflächen sollen deutlich gesunken sein. Während für 2011 vom norwegischen Statistikamt noch gut 12 000 ha ausgewiesen wurden, waren es 2016 gerade einmal 2 900 ha. In der Konsequenz ist die Abhängigkeit des norwegischen Ökomarktes von Importen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. AgE (04.04.2017)
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