Agrarwirtschaft will Ausbau der Beziehungen mit dem Iran

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Vorsichtig optimistisch beurteilen führende Vertreter der deutschen Agrarwirtschaft die Aussichten für einen Ausbau der Zusammenarbeit mit dem Iran. Voraussetzung dafür sei jedoch eine Fortführung des eingeleiteten politischen und wirtschaftlichen Reformkurses in dem rund 80 Millionen Einwohner zählendem Land, hieß es nach einer zweitägigen Delegationsreise unter Leitung von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt am Wochenende nach Teheran.
Sowohl der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Werner Hilse, als auch der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Manfred Nüssel, verwiesen auf das enorme Entwicklungspotential der iranischen Landwirtschaft. Gleichzeitig warnten beide vor zu hohen Erwartungen an kurzfristige Absatzerfolge deutscher Produkte. Nach dem Ende der Sanktionen gegen den Iran komme es darauf an, die bestehenden Ansätze schrittweise weiterzuentwickeln. Eine stärkere Präsenz der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft vor Ort und die Herstellung direkter Kontakte seien dafür hilfreich. Der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Carl-Albrecht Bartmer, sieht die iranische Landwirtschaft vor der Notwendigkeit einer umfassenden Modernisierung. Dem Wissens- und Know-How-Transfer komme daher eine entscheidende Bedeutung zu.
Das Vorstandsmitglied des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), Lothar Kriszun, bezeichnete den Iran als „hochspannenden Markt“. „Die Iraner wollen deutsche Landtechnik“, so der Sprecher der Claas-Geschäftsführung nach den Gesprächen mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Das A und O dafür sei jedoch die Schaffung geeigneter Finanzierungswege. Überaus zufrieden mit der vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorbereiteten Reise zeigte sich der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter (ADR), Josef Hannen. Die Ankündigung der iranischen Seite, 2 500 Fleckviehrinder und Rindersperma zur Weiterzüchtung des Bestandes aus Deutschland zu beziehen, sei ein großer Erfolg für die hiesigen Züchter. AgE (12.04.2016)
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