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Der Deutsche Bauernverband (DBV) spricht sich für die Gründung eines anerkannten Branchenverbandes Milch aus. Dies sei ein unverzichtbarer Schritt, um endlich die offenkundigen Probleme im Molkereisektor in Angriff zu nehmen und die brachliegenden Potentiale zu heben, heißt es in einer Erklärung, die das Verbandspräsidium heute in Berlin beschlossen hat.
Eine Branchenorganisation kann laut Entschließung zum einen dazu dienen, finanzielle Mittel der Europäischen Union zur Absatz- und zur Innovationsförderung in Anspruch zu nehmen. Dies sei notwendig, weil der deutsche Molkereisektor davon bislang keinen Gebrauch mache und sich die Molkereiwirtschaft auf wichtigen und künftigen potentiellen Absatzmärkten wertschöpfungsorientiert positionieren müsse.
Zum andern erhofft sich der Bauernverband von einer Branchenorganisation Impulse für eine modernere und marktgerechtere Gestaltung der Lieferbeziehungen zwischen Molkereien und Landwirten. Zwar könnten allgemeinverbindliche Vorgaben keine befriedigenden Lösungen nach sich ziehen, räumt das Präsidium in seiner Erklärung ein. Eine Branchenorganisation könne aber sehr wohl Empfehlungen erarbeiten, an denen sich die Marktakteure orientieren. Beispielsweise gelte das für einen besseren Umgang mit zunehmenden Preisschwankungen.
Eine eindeutige Absage erteilt der DBV allerdings Forderungen, denen zufolge eine Branchenorganisation allgemeinverbindliche Absprachen zur Höhe der Milchproduktion einzelner Milchbauern treffen solle. Dies könne im europäischen Binnenmarkt sowie in zunehmend globalisierten Märkten keine befriedigende Wirkung für den deutschen Markt entfalten. AgE
(14.09.2016)