Boom statt Krise in Australiens Landwirtschaft

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Im Unterschied zu den krisengeplagten Landwirten in der Europäischen Union werden die australischen Farmer Ende Juni 2016 eines ihrer erfolgreichsten Wirtschaftsjahre abschließen können. Dies geht aus einer aktuellen Prognose des Australischen Amts für die Land- und Rohstoffwirtschaft (Abares) hervor, in der für die Landwirtschaft „Down Under“ bei Gewinnen, Exporterlösen und der Wertschöpfung im Vergleich zu 2014/15 teilweise deutliche Zuwächse erwartet werden.
Dank der starken Viehwirtschaft wird der Produktionswert der australischen Landwirtschaft den Analysten zufolge 2015/16 die neue Rekordmarke von 58,7 Mrd A$ (39,7 Mrd Euro) erklimmen; das Vorjahresniveau würde demnach um 9,3 % übertroffen. Im kommenden Wirtschaftsjahr soll der Aufschwung anhalten und erstmals die Marke von 60 Mrd A$ (40,5 Mrd Euro) geknackt werden. Bei den Agrarexporterlösen ist laut Abares 2015/16 gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 3,0 % auf 45,2 Mrd A$ (30,5 Mrd Euro) zu erwarten. Mehr Geld wird dabei laut Prognose mit der Ausfuhr von Obst, Gemüse, Wein, Wolle sowie Vieh und Fleisch eingenommen, während die Ausfuhrerlöse wegen der niedrigeren Preise bei Getreide und Milcherzeugnissen rückläufig sein werden.
Die überwiegend positive Entwicklung des australischen Agrarsektors schlägt sich auch in den Betriebsergebnissen der Farmer nieder. Insgesamt wird der Bruttogewinn - ohne Abzug für Abschreibungen und die Entlohnung von Familienangehörigen - nach Vorhersage von Abares 2015/16 bei 25,2 Mrd A$ (17,0 Mrd Euro) liegen; das wäre ein Plus von gut 20 % gegenüber dem vorherigen Wirtschaftsjahr. Bei den sogenannten „Broadacre Farmern“, das sind größere Betriebe mit den Schwerpunkten Getreide, Ölsaaten und Hülsenfrüchten zuzüglich der Rinder- und Schafproduzenten, soll der Bruttogewinn 2015/16 durchschnittlich 179 000 A$ (120 950 Euro) erreichen, womit das Vorjahresniveau um 18 % übertroffen würde. Bei den Milchbauern soll er dagegen um 28 % auf 113 000 A$ (76 350 Euro) sinken. AgE (17.03.2016)
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