Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise in Deutschland haben ihre Talfahrt im November 2014 weiter fortgesetzt. Wie die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) heute mitteilte, gab der von ihr berechnete Agrarrohstoff-Index gegenüber dem Vormonat um 1,8 % auf 121,3 Punkte nach. Allerdings sei das für die 13 wichtigsten Agrarprodukte in Deutschland ermittelte aggregierte Preisniveau zuletzt nicht mehr so stark gefallen wie in den Monaten zuvor. Die Bonner Marktexperten führen dies auf die zuletzt wieder etwas anziehenden Erzeugerpreise für Jungbullen, Ölsaaten und Getreide zurück.
Eine qualitativ enttäuschende Maisernte in Europa hat laut AMI die Nachfrage nach anderem Futtergetreide angekurbelt und dort wieder für anziehende Notierungen gesorgt. Gleichzeitig sei der Export von Brotweizen weiterhin rege verlaufen, was einen überregionalen Warenfluss am Kassamarkt und festere Tendenzen am Warenterminmarkt bewirkt habe. Am Fleischmarkt hat sich der AMI zufolge im November die Nachfrage jahreszeittypisch hin zu deftigem Rindfleisch verschoben. Im Bereich der Jungbullen habe sich dadurch der Bedarf für Schlachttiere spürbar vergrößert, was auch im Dezember weiter steigende Preise ermöglichen sollte.
Unter Druck geraten sind dagegen nach Angaben der Bonner Marktanalysten Ende November die Schlachtschweinepreise. Die Vermarktung der anhaltend großen Angebotsmengen dürfte sich weiter schwierig gestalten. Auch am Milchmarkt würden ein hohes Angebot und eine gedämpfte Nachfrage die Lage bestimmen. Nachdem die Preise für Butter und Milchpulver immer weiter unter das Vorjahresniveau abgerutscht seien, habe es im November bei Konsummilch und Milchfrischprodukten ebenfalls einschneidende Preiskorrekturen nach unten gegeben. Als Folge daraus habe sich der Rückgang der Erzeugerpreise für Milch verstärkt; mindestens bis zum Jahresende müsse mit weiteren Einbußen gerechnet werden. AgE
(03.12.2014)