Im Hinblick auf die Diskussion um den Herbizidwirkstoff Glyphosat hat der Deutsche Bauernverband (DBV) auf die hohe Sachkunde der deutschen Landwirte beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln hingewiesen. Bei der gestrigen öffentlichen Anhörung des Bundestages zur Zulassungsverlängerung von Glyphosat betonte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken, dass die in Deutschland geltenden Anforderungen zum Einsatz dieses Wirkstoffes und zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Generellen ein hohes Schutzniveau sicherstellten. Ein Vergleich mit häufig zitierten Situationen in Drittländern mit extrem hohen Einsatzmengen sei daher nicht zulässig. Krüsken verwies zudem auf die Rolle des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) als unabhängige Instanz, dass die wissenschaftlichen Daten abwäge und bewerte.
Der DBV-Generalsekretär machte auch auf die Bedeutung des Wirkstoffs für die konservierende Bodenbearbeitung und damit indirekt für Erosionsschutz und Bodenfruchtbarkeit aufmerksam. Außerdem sei Glyphosat wichtig für das Resistenzmanagement. Ein pauschales Anwendungsverbot hätte ackerbauliche und ökonomische Konsequenzen.
BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel forderte mehr Sachlichkeit in der Diskussion und erinnerte an die gesetzlich verankerte Unabhängigkeit seines Hauses. Es erfülle ihn mit Sorge, wenn unabhängige Institutionen wie das BfR bei der Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgabe ohne jedwede sachliche Grundlage öffentlichkeitswirksam verdächtigt würden, von der Wirtschaft oder der Politik beeinflusst zu sein, sagte Hensel. AgE
(30.09.2015)