DRV-Fachtagung für Obst- und Gemüsegenossenschaften:

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Qualitätssicherung ist vorbeugender Verbraucherschutz




Freiburg/Berlin, 18.03.2014. Vom 16. bis 18. März fand in Freiburg die Fachtagung für Obst- und Gemüsegenossenschaften des
Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) statt. Mehr als 70 Geschäftsführer, ehrenamtliche Vorstände, Aufsichtsräte und Mitglieder sowie Meinungsbildner aus den Reihen der Erzeugerorganisationen nahmen in diesem Jahr teil.




DRV-Präsident Manfred Nüssel stellte bei der Eröffnung die Leistungen des QS-Systems für Obst, Gemüse und Kartoffeln heraus. „In Eigenverantwortung hat die Wirtschaft vor zehn Jahren QS auf den Weg gebracht. Klare Kennzeichnung, Transparenz und geprüfte Prozesse vom Erzeuger bis zur Ladentheke kennzeichnen seither die Qualitätssicherung. Das ist unser wirksamer Beitrag zum vorbeugenden Verbraucherschutz“, betonte Nüssel. Der DRV ist einer der Initiatoren und Träger des QS-Systems.




Der Präsident ging zudem auf Veränderungen in der Verbändearbeit ein. Zu den klassischen Aufgaben zählt die Interessenvertretung gegenüber Politik sowie Administration auf nationaler und europäischer Ebene. Aktuelles Beispiel ist die 7. Novelle der Verpackungsverordnung, bei der sich der DRV für eine praxisgerechte Ausgestaltung einsetzt. Neben die fachliche Aufbereitung von Obst- und Gemüsethemen für die Mitgliedsunternehmen sind neue Schwerpunkte getreten. Dazu gehören die Initiierung und Durchführung von Kampagnen zur Kommunikation mit zunehmend kritischen Verbrauchern und Medien sowie der Ausbau von Netzwerken zwischen Verbänden und Interessensgruppen. Mit diesem erweiterten Portfolio steigt zugleich die Bedeutung des DRV als spartenübergreifender Wirtschaftsverband.




Themenschwerpunkt des ersten Tages waren die Herausforderungen der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) Obst und Gemüse ab 2014. Dr. Hermanus Versteijlen stellte aus Sicht der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der EU-Kommission vor, wie die Ziele der GMO in Gesetzgebung und Praxis umgesetzt werden. Dr. Hans van Es beschrieb anschaulich aus Sicht des europäischen Verbandes der Genossenschaften (COPA/COGECA) sowie der holländischen Erzeugerorganisationen die aktuellen Probleme auf Seiten der Produzenten. Aus deutscher Perspektive beleuchtete Dr. Markus Nöthen, Vorstand Pfalzmarkt eG, Mutterstadt, die Anforderungen der GMO. Gefordert wird eine effiziente, engere Zusammenarbeit staatlicher Stellen mit der Wirtschaft. Ziel ist es, Rechtssicherheit für die Erzeugerorganisationen zu erreichen.




In der Diskussion wurde deutlich, dass noch erhebliche Anstrengungen von staatlicher und wirtschaftlicher Seite notwendig sind, um die Klippen der GMO und ihrer nationalen Umsetzung zu meistern. Wichtige Forderungen sind der Abbau von Bürokratie und die engere Einbindung der Wirtschaft bereits im Vorfeld von Novellierungen.




Im Verlauf der Fachtagung informierten sich die Teilnehmer über die steigenden Ansprüche der Verbraucher, des Lebensmittelhandels und der Politik an nachhaltige Produktions- und Vermarktungsformen sowie professionelle Kommunikationsmaßnahmen, moderne Züchtungsmethoden und die „Evolution des digitalen Verbrauchers“.




Fotos sind abzurufen bei presse@drv.raiffeisen.de




Deutscher Raiffeisenverband e.V. (DRV)


Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich organisierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 2.385 DRV-Mitgliedsunternehmen im Agrarhandel und in der Verarbeitung von Agrarerzeugnissen mit rund 82.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 68,7 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind
die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften. (19.03.2014)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.
EEG
Grünes Licht für das Solarpaket
29.04.2024 — Bundestag und Bundesrat haben das "Solarpaket 1" beschlossen. Mit den Neuregelungen soll der Ausbau von Photovoltaik beschleunigt werden, um die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien zu erreichen. Unter anderem wurden neue Fördersegmente für Agri-PV-Anlagen geschaffen. Auch für die Bioenergie bringt das Gesetz Änderungen.
Wolfspolitik
Hessen kündigt Änderungen an
29.04.2024 — Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und die Förderung von Schutzmaßnahmen sowie die Entschädigung im Schadensfall verbessern. Das hat Landwirtschaftsminister Jung angekündigt. Außerdem sollen die Zuständigkeiten des Wolfszentrums Hessen an den Landesbetrieb Hessen-Forst übergeben. Der Hessische Bauernverband begrüßte die Maßnahmen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.

xs

sm

md

lg

xl