Einigung auf Eckpunkte zur Tierwohlförderung in Niedersachsen

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Beim heftig umstrittenen Thema Kupierverbot von Schweineschwänzen sind die Akteure in Niedersachsen aufeinander zugegangen. Das Landwirtschaftsministerium in Hannover, die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) und das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland (AEF) haben gestern ein gemeinsames Eckpunktepapier zur Tierwohlförderung präsentiert.
Die Erklärung sieht vor, durch ein ganzheitliches Förderkonzept reale und machbare Verbesserungen in der Tierhaltung zu erreichen, um das Kürzen von Schweineschwänzen überflüssig zu machen. Es ist in wichtigen Punkten mit dem niedersächsischen Tierschutzplan verknüpft; ein konkreter Ausstiegstermin für ein Kupierverbot wird nicht genannt.
Landwirtschaftsminister Christian Meyer bezeichnete die Vereinbarung als „herausragendes Engagement“ für mehr Tierwohl und Tierschutz und zeigte sich von der Unterstützung der unterzeichnenden Organisationen beeindruckt. „Was wir hier vereinbart haben, ist wegweisend - für das Land, für den Bund und hoffentlich eines Tages auch für Europa“, sagte Meyer.
Die Bedeutung der Erklärung hob ebenfalls der ISN-Vorsitzende Heinrich Dierkes hervor: „Der Weg bis zu diesem Eckpunktepapier war sehr steinig. Umso mehr freut es mich, dass wir uns nun nach solch zähem Ringen auf die Voraussetzungen für eine effektive und praktikable Tierwohlförderung im Sinne aller Beteiligten - vor allem der Tiere - einigen konnten.“ Die Tierhalter würden mit Hochdruck an Lösungen an den für die Gesellschaft relevanten Themen arbeiten; der Verzicht auf das Schwänzekürzen sei ein Paradebeispiel dafür.
Der AEF-Vorsitzende Uwe Bartels betonte: „Das konstruktive Mitwirken des AEF beim Verzicht auf nicht kurative Eingriffe wie das Schwänzekupieren bei Schweinen beweist ein weiteres Mal die Ernsthaftigkeit der Bemühungen der Region Oldenburger Münsterland, mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung umzusetzen.“ Bartels sprach jedoch auch von einer großen Herausforderung für alle Akteure, „weil bisher trotz aller Bemühungen noch keine für die breite Nutztierhaltung in Deutschland umsetzbare Lösung verfügbar ist“. AgE (10.06.2015)
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