Energetische Verwertung von Gras und Schilf preisgünstig und umweltfreundlich

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Extensiv produziertes Gras und Schilf können unter geeigneten Bedingungen zu wirtschaftlichen Kosten für die Erzeugung von thermischer und elektrischer Energie genutzt werden, wobei zusätzlich positive Umwelteffekte auftreten. Das ist das Fazit der Studie „Grünlandenergie Havelland“, in der Forscher des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) und des Leibniz-Instituts für Agrartechnik Potsdam-Bornim (ATB) Konzepte zur naturverträglichen energetischen Nutzung von Gras und Schilf am Beispiel der Region Havelland untersucht haben.
Versuche zur Wärmenutzung von getrocknetem Gras zeigten nach Angaben der Verfasser, dass eine Pelletierung von Heu für Verbrennungszwecke technisch unproblematisch ist. Sie schränken jedoch ein, dass die Verbrennung geeignete Maßnahmen zur Verminderung von Emissionen erfordere. Wegen der hohen Kosten entsprechender Feinstaubfilter lohne sich deren Verwendung erst in Anlagen mit einer Leistung von mindestens 100 Kilowatt (kW). In Kombination mit einem Heizölkessel könnten aber in solchen Anlagen Wärmegestehungskosten von 7,2 ct/kWh realisiert werden. Damit sei dieses Konzept günstiger als alternative Wärmeerzeugungsverfahren mit Holzhackschnitzeln und Heizöl, heißt es in der Studie. Zudem würden im Vergleich zu fossilen Energieträgern bis zu 90 % der Treibhausgase (THG) eingespart.
Bei der Nutzung von Gras und Schilf in Biogasanlagen haben die Forscher des DBFZ und des ATB unter optimalen Bedingungen Stromgestehungskosten von 19,8 Cent pro Kilowatt elektrischer Leistung (kWhel) berechnet, bei Stromerlösen von 21 ct/kWhel. Auch eine anteilige Substitution von Anbaubiomasse durch Gras kann nach ihrer Einschätzung vereinzelt bereits zu wirtschaftlichen Vorteilen führen. Gleichzeitig sei bei den hier durchkalkulierten Nutzungskonzepten von einer 80 %-igen THG-Einsparung gegenüber der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen auszugehen, so die Autoren. AgE (13.08.2013)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.
EEG
Grünes Licht für das Solarpaket
29.04.2024 — Bundestag und Bundesrat haben das "Solarpaket 1" beschlossen. Mit den Neuregelungen soll der Ausbau von Photovoltaik beschleunigt werden, um die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien zu erreichen. Unter anderem wurden neue Fördersegmente für Agri-PV-Anlagen geschaffen. Auch für die Bioenergie bringt das Gesetz Änderungen.
Wolfspolitik
Hessen kündigt Änderungen an
29.04.2024 — Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und die Förderung von Schutzmaßnahmen sowie die Entschädigung im Schadensfall verbessern. Das hat Landwirtschaftsminister Jung angekündigt. Außerdem sollen die Zuständigkeiten des Wolfszentrums Hessen an den Landesbetrieb Hessen-Forst übergeben. Der Hessische Bauernverband begrüßte die Maßnahmen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.

xs

sm

md

lg

xl