Erneute Einkommensverluste für Österreichs Landwirte

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Österreichs Landwirte werden 2015 aller Voraussicht nach das vierte Jahr in Folge ein Einkommensminus in Kauf nehmen müssen. Laut ersten Schätzungen im Rahmen der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung, die gestern von Statistik Austria vorgelegt wurden, ist das durchschnittliche Agrareinkommen je Arbeitskraft im Vergleich zu 2014 real um 2,6 % gesunken. Im vergangenen Jahr mussten die Bauern im Mittel bereits einen Einkommensabschlag von 5,7 % hinnehmen.
Der Gesamtproduktionswert der österreichischen Landwirtschaft wird von Statistik Austria für 2015 auf rund 6,8 Mrd Euro geschätzt; gegenüber 2014 ist das ein Rückgang um 1,8 %. In der tierischen Produktion sank der Wert der gesamten Erzeugung um 5,9 %, während der Wert der pflanzlichen Erzeugung nach Rückgängen in den vergangenen drei Jahren erstmals wieder zunahm, und zwar um 3,2 %.
Die Vorleistungen der österreichischen Landwirtschaft betrugen 2015 rund 4,1 Mrd Euro und sanken somit im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 %. Zur Kostensenkung trugen vor allem die gesunkenen Aufwendungen für Futtermittel sowie der kräftige Rückgang der Treibstoffpreise bei. Den Statistikern zufolge beliefen sich die für die Ermittlung des landwirtschaftlichen Einkommens zu berücksichtigenden Agrarzahlungen, nämlich die „Gütersubventionen“ und die „sonstigen Subventionen“, in diesem Jahr auf rund 1,4 Mrd Euro; dies entspricht gegenüber 2014 einem Rückgang um 6,7 %.
Der Präsident des Österreichischen Bauernbundes, Jakob A u e r , sieht die heimische Landwirtschaft in einer anhaltend schwierigen Situation. Seit eineinhalb Jahren weise der Berufsstand bereits darauf hin, dass einerseits das Russlandembargo und andererseits ein Marktversagen im Lebensmitteleinzelhandel wie im Großhandel die heimische Landwirtschaft massiv unter Druck setzten. Der Preisdruck im Absatz halte aber weiter an, wobei besonders Milch und Fleisch teilweise existentiell betroffen seien, erklärte Auer. Der Rückgang der Betriebsmittelpreise wirke nur dämpfend und könne die Abwärtsspirale nicht aufhalten. AgE (22.12.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl