Erste DRV-Ernteschätzung 2015

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Überdurchschnittliche Getreideernte erwartet
Berlin, 13.03.2015: In seiner ersten Schätzung des Jahres geht der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) für dieses Jahr von einer überdurchschnittlichen Getreideernte in Höhe von knapp 49,6 Mio. t aus. Damit würde das Rekordergebnis des Vorjahres zwar um 4,6 % verfehlt, der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre von 46,2 Mio. t allerdings deutlich übertroffen (+ 7,4 %).
Als Gründe für dieses Ergebnis führt der Verband derzeit eine im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegene Anbaufläche (+ 2,0 %) und spürbar über dem langjährigen Mittel liegende Durchschnittserträge an. Während in den vergangenen fünf Jahren im Mittel 71 dt/ha geerntet wurden, erwartet der DRV in diesem Jahr gut 75 dt/ha. Die aktuelle Schätzung des Verbandes stützt sich auf bereits veröffentlichte Daten zu den Herbstaussaatflächen 2014 sowie eigenen Schätzungen zur Frühjahrsaussaat 2015 und zu den Erträgen.
Die Weizenernte wird gegenwärtig mit 26,3 Mio. t deutlich unter Vorjahresniveau prognostiziert (- 4,1 %). Bei Wintergerste erwartet der DRV trotz leicht gestiegener Anbaufläche mit gut 9,0 Mio. t eine ebenfalls gesunkene Erntemenge (- 4,8 %). Grund dafür sind deutlich niedriger prognostizierte Hektarerträge. Beim Roggen wird mit 3,6 Mio. t von einer im Vergleich zum Vorjahr um gut 6 % geringeren Erntemenge ausgegangen. Bei den Sommerkulturen erwartet der DRV einen leichten Flächenzuwachs. Bei Sommergerste wird ein Anstieg auf insgesamt 364.000 ha erwartet, beim Mais geht der Verband von einer Anbaufläche auf Vorjahresniveau aus.

Beim Raps erwartet der DRV bei einer im Vergleich zum Vorjahr spürbar gesunkenen Anbaufläche von 1,31 Mio. ha (-5,9 %) und geringeren Durchschnittserträgen gegenwärtig eine Erntemenge in Höhe von 5,2 Mio. t. Dieser Wert liegt um gut 16 % unter dem Rekordwert des Vorjahres.
Aufgrund des insgesamt milden Wetters haben die Getreide- und Rapsbestände das Winterhalbjahr ohne nennenswerte Schäden überstanden. Allerdings sind die Bestände in weiten Teilen überdurchschnittlich weit entwickelt. Dies ist insbesondere auf das milde und wüchsige Wetter im vergangenen Herbst zurückzuführen. Sofern die Böden eine ausreichende Befahrbarkeit aufweisen, steht der Beginn der Frühjahrsaussaat in den meisten Regionen unmittelbar bevor. Abzuwarten bleibt, wie sich die Anbauflächen von Eiweiß- und Proteinpflanzen vor dem Hintergrund der in diesem Jahr erstmals bestehenden Greening-Auflagen entwickeln werden. Hier geht der DRV von einem regional unterschiedlichen Anstieg aus. Insgesamt wurden in 2014 auf zirka 90.000 ha Eiweiß- und Proteinpflanzen angebaut. (16.03.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.
EEG
Grünes Licht für das Solarpaket
29.04.2024 — Bundestag und Bundesrat haben das "Solarpaket 1" beschlossen. Mit den Neuregelungen soll der Ausbau von Photovoltaik beschleunigt werden, um die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien zu erreichen. Unter anderem wurden neue Fördersegmente für Agri-PV-Anlagen geschaffen. Auch für die Bioenergie bringt das Gesetz Änderungen.
Wolfspolitik
Hessen kündigt Änderungen an
29.04.2024 — Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und die Förderung von Schutzmaßnahmen sowie die Entschädigung im Schadensfall verbessern. Das hat Landwirtschaftsminister Jung angekündigt. Außerdem sollen die Zuständigkeiten des Wolfszentrums Hessen an den Landesbetrieb Hessen-Forst übergeben. Der Hessische Bauernverband begrüßte die Maßnahmen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.

xs

sm

md

lg

xl