EU-Milcherzeugerpreise im Juli leicht gestiegen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die Milcherzeugerpreise in der Europäischen Union haben ihren Tiefpunkt überschritten und beginnen wieder zu steigen. Wie der niederländische Bauernverband (LTO) am vergangenen Freitag anlässlich seines Preisvergleichs für 15 führende Molkereiunternehmen in Nord- und Mitteleuropa mitteilte, kamen im Berichtsmonat Juli zwar längst nicht alle Erzeuger in den Genuss eines höheren Milchgeldes, doch sind spätestens ab September vielfach Aufschläge angekündigt. Im Schnitt zahlten die im LTO-Preisvergleich betrachteten Unternehmen für eine Standardmilch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß 25,39 Cent/kg; das waren 0,32 Cent/kg oder 1,3 % mehr als im Juni. Erstmals seit einem Jahr ist damit der Milchpreis im Mittel wieder gestiegen, zum Vorjahresniveau fehlten jedoch 4,91 Cent/kg beziehungsweise 16,2 %.
Insgesamt fünf der 15 Molkereiunternehmen erhöhten laut LTO im Juli das Milchgeld. Am stärksten fiel das Plus mit 1,5 Cent bei der irischen Dairygold aus, die mit 24,0 Cent/kg aber unter dem Schnitt aller Molkereien blieb. Die Lieferanten von Dairy Crest profitierten vom Wegfall eines Saisonabschlags, was den Milchpreis im Vergleich zum Juni um 1,2 Cent/kg steigen ließ. Um jeweils 1,0 Cent erhöhten die irische Glanbia und die deutsche Müllermilch ihre Auszahlungsleistung für das Kilogramm; bei Danone waren es 0,4 Cent. Der LTO wies darauf hin, dass zuletzt auch Fonterra in Neuseeland höhere Milchpreise angekündigt habe und der Rohstoff in den USA wieder besser vergütet werde.
Die ebenfalls in Deutschland vertretenen Großmolkereien FrieslandCampina und Arla zahlten laut LTO im Juli mit 24,24 Cent/kg beziehungsweise 24,51 Cent/kg unverändert aus und taten das auch im August. Für September sei jeweils ein Anstieg um 1,2 Cent/kg angekündigt. Weiter am Ende des LTO-Rankings rangierten die Fusionspartner Deutsches Milchkontor (DMK) und Doc Kaas mit einem ausgewiesenen Vergleichspreis von jeweils 20,25 Cent/kg. Das DMK will in den kommenden Monaten die Milchpreise erhöhen, laut Presseberichten im September um 2,2 Cent/kg. Bei Lactalis soll der Ankaufspreis für Milch bis Jahresende auf 30 Cent/kg steigen. AgE (06.09.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.
EEG
Grünes Licht für das Solarpaket
29.04.2024 — Bundestag und Bundesrat haben das "Solarpaket 1" beschlossen. Mit den Neuregelungen soll der Ausbau von Photovoltaik beschleunigt werden, um die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien zu erreichen. Unter anderem wurden neue Fördersegmente für Agri-PV-Anlagen geschaffen. Auch für die Bioenergie bringt das Gesetz Änderungen.
Wolfspolitik
Hessen kündigt Änderungen an
29.04.2024 — Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und die Förderung von Schutzmaßnahmen sowie die Entschädigung im Schadensfall verbessern. Das hat Landwirtschaftsminister Jung angekündigt. Außerdem sollen die Zuständigkeiten des Wolfszentrums Hessen an den Landesbetrieb Hessen-Forst übergeben. Der Hessische Bauernverband begrüßte die Maßnahmen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.

xs

sm

md

lg

xl