Im Europaparlament werden Rufe nach einer Herkunftskennzeichnung von Fleisch in verarbeiteten Erzeugnissen wieder lauter. Der Umweltausschuss unterstützte gestern einen darauf abzielenden Entschließungsentwurf, der dem Plenum im Februar zur Abstimmung vorgelegt wird. Die Abgeordneten fordern von der Europäischen Kommission, entsprechende Rechtsvorschläge zu erarbeiten, um das Verbrauchervertrauen zu stärken. Verwiesen wird dabei unter anderem auf den zwei Jahre zurückliegenden Skandal um nicht deklariertes Pferdefleisch in Fertigprodukten wie gefrorenen Hamburgern und Lasagne.
Die EU-Kommission jedoch hält die Einführung einer solchen Kennzeichnung für deutlich kostspieliger als die ab April verpflichtende Ausweitung der Herkunftsangabe von unverarbeitetem Rindfleisch auf Schweine-, Geflügel- sowie Schaf- und Ziegenfleisch.
Die Parlamentarier erinnern daran, dass laut den eigenen Erhebungen der Kommission mehr als 90 % der Verbraucher die Angabe der Fleischherkunft auf verarbeiteten Produken als wichtig erachten. Gleichzeitig ziehen sie alternative Schätzungen einer französischen Verbraucherorganisation heran, wonach deutlich geringere Auswirkungen auf die Endverbraucherpreise zu erwarten seien als von der Brüsseler Behörde geschätzt. AgE
(25.01.2015)