Europaparlament verabschiedet Novel-Food-Verordnung

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die Reform der EU-Regeln über das Inverkehrbringen neuartiger Lebensmittel ist unter Dach und Fach. Das Europaparlament unterstützte am Mittwoch in Straßburg grundsätzlich einen bereits im Juni mit dem Rat gefundenen Kompromiss. Künftig wird die Zulassung einem zentralisierten Verfahren auf europäischer Ebene unterworfen. Bislang sind die Mitgliedstaaten dafür verantwortlich. Ziel ist ein effizienterer und unbürokratischerer Antragsprozess, mit dem die Vermarktung sicherer und innovativer Lebensmittel beschleunigt werden soll. Als neuartig gelten Lebensmittel, die in der EU vor Mai 1997 weitgehend unbekannt waren; dazu zählen auch Produkte, die anderswo traditionell verzehrt werden, beispielsweise Insekten.
Erstmals werden auch generische Produkte berücksichtigt, bei denen eine einzige Zulassung von beliebig vielen Unternehmen genutzt werden könnte. Abgedeckt sind ferner künstlich hergestellte Nanomaterialien, die aufgrund ihrer extrem geringen Größe besondere Eigenschaften aufweisen und deshalb ebenfalls einer Risikobewertung unterzogen werden sollen.
Das Parlament konnte erreichen, dass die Verordnung bis zu einer eigenständigen Regelung vorübergehend auch Produkte von geklonten Tieren umfassen soll, scheiterte jedoch mit der Forderung, Erzeugnisse von natürlichen Nachkommen geklonter Zuchttiere ebenfalls zu berücksichtigen.
Bevor der Rechtstext in Kraft treten kann, muss der Rat ihm noch abschließend zustimmen. Dies könnte diesmal aber möglicherweise mehr als eine Formsache sein, da einige im Kompromiss vorgesehene Detailänderungen im Trubel der Einzelabstimmungen nicht angenommen wurden. Deshalb verbleibt faktisch der ursprüngliche Text der Kommission. Beobachtern zufolge dürfte dies allerdings keine entscheidenden inhaltlichen Änderungen zur Folge haben. AgE (01.11.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl