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Der Flächenverbrauch für neue Siedlungen, Gewerbe und Verkehrsinfrastruktur ist zwischen 2011 und 2014 leicht gesunken, und zwar auf durchschnittlich 69 ha pro Tag. Im Zeitraum 2009 bis 2012 waren es noch 74 ha. Allerdings liegt die Inanspruchnahme neuer Flächen nach wie vor weit über dem Ziel von 30 ha pro Tag, das die Bundesregierung in ihrer nationalen Nachhaltigkeitsstrategie als Zielwert für 2020 formuliert hat.
Wie eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) außerdem zeigt, gibt es die größten Sparpotentiale in dünn besiedelten Räumen. Während die durchschnittliche Siedlungs- und Verkehrsfläche pro Einwohner in kreisfreien Großstädten zwischen 2011 und 2014 um 1,6 % zurückging, nahm sie in den dünn besiedelten ländlichen Landkreisen um 1,5 % zu. In kreisfreien Großstädten lag die Siedlungs- und Verkehrsfläche pro Kopf bei 260 m2. In dünn besiedelten Regionen beanspruchte jeder Einwohner mit 1 140 m2 vier Mal so viel Fläche. Im Schnitt beanspruchte ein Bundesbürger 602 m2 Boden im Jahr 2014.
Gerade in den dünner besiedelten Räumen gebe es besonders große Potentiale zur Flächeneinsparung, so das Bundesinstitut. Seinen Angaben zufolge weisen Kommunen mit schrumpfender oder stagnierender Bevölkerung nach wie vor weitere Gewerbeflächen und teilweise auch Bauland für Wohnungsbau aus. Dabei seien in vielen Dörfern und Städten bereits genügend wiedernutzbare Flächenpotentiale vorhanden. Den Umfang an Brachflächen und Baulücken schätzt das BBSR auf bundesweit mehr als 120 000 ha. AgE
(20.04.2016)