Auch in Schleswig-Holstein ist das Programm der Europäischen Union zur Verringerung der Rohmilcherzeugung auf großes Interesse gestoßen. Wie das Kieler Landwirtschaftsministerium heute mitteilte und an die EU-Kommission meldete, haben 1 050 Betriebe und damit gut ein Viertel aller schleswig-holsteinischen Milcherzeuger einen Antrag gestellt und werden am Verfahren teilnehmen.
Die Landwirte beabsichtigen im letzten Quartal 2016 dem Agrarressort zufolge insgesamt eine Milchmengenreduzierung von 36,5 Mio kg; das sind 5 % der angelieferten Referenzmilchmenge im Zeitraum Oktober bis Dezember 2015. Im Durchschnitt solle die Milchanlieferung um 35 000 kg pro antragsstellenden Erzeugerbetrieb reduziert werden. Ob es tatsächlich zu der erwünschten Milchmengenverringerung komme, hänge jetzt von dem Anlieferungsverhalten der Milcherzeuger ab.
Landwirtschaftsminister Dr. Robert Habeck zeigte sich indes skeptisch. Das jetzt angelaufene Programm komme viel zu spät und sei finanziell nicht ausreichend ausgestattet, monierte der Grünen-Politiker. Dennoch sei es immerhin ein Schritt, der bei den Landwirten als Krisenmaßnahme offensichtlich sehr gefragt sei. Die Landesverwaltung habe deshalb dem Antragsverfahren hohe Priorität beigemessen und es in Windeseile aufgesetzt und durchgeführt. AgE
(27.09.2016)