Mangelndes Engagement beim Schutz des Grundwassers vor zu hohen Nitrateinträgen hat die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt vorgeworfen. Mit Blick auf die Warnungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vor steigenden Trinkwasserkosten aufgrund agrarbedingt hoher Nitrateinträge ins Grundwasser machten der umweltpolitische sowie der agrarpolitische Sprecher der Grünen, Peter Meiwald und Friedrich Ostendorff, Schmidt heute mitverantwortlich für die Belastungen der Böden und eventuell steigende Trinkwasserpreise.
Nach Auffassung der beiden Grünen-Politiker kann es nicht sein, dass beim Thema Grundwasserqualität das Verursacherprinzip ausgeschaltet wird und die Agrarindustrie, die von den laschen Regelungen profitiert, weitgehend von finanziellen Beiträgen zum Gewässerschutz befreit ist. Berechnungen des BDEW, nach denen die Trinkwasserpreise wegen hoher Aufbereitungskosten in betroffenen Gebieten um bis zu 62 % steigen könnten, machen laut Meiwald und Ostendorff deutlich, dass eine Agrarwende notwendig sei. Dennoch bleibe Schmidt lieber Bollwerk einer industriellen Tierproduktion, die vor allem die Exportmärkte des Weltmarktes im Blick habe. AgE
(08.08.2017)