EU-Agrarkommissar Phil Hogan hat sich für einen nachhaltigeren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ausgesprochen. Bei der Vorstellung des im Oktober veröffentlichten Kommissionsberichts zur Umsetzung der nationalen Aktionspläne zum nachhaltigen Pflanzenschutzmitteleinsatz erklärte der Ire heute im Agrarrat, dass jetzt im Rahmen der Diskussion um die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der ideale Zeitpunkt sei, darüber zu beraten. Zudem forderte der Agrarkommissar die Mitgliedsländer dazu auf, über die Aktionspläne dafür zu sorgen, den integrierten Pflanzenschutz zu verbessern. Auch müssten verstärkt biologische Mittel eingesetzt werden.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt zeigte sich erfreut über die positive Bewertung des deutschen Aktionsplans durch die EU-Behörde. Der CSU-Politiker plädierte für eine bessere Gewährleistung der Produktqualität bei Pflanzenschutzmitteln. Ebenso sei eine Stärkung der Transparenz der wissenschaftlichen Bewertung von Wirkstoffen notwendig. Schmidt verwies dabei auf das aktuelle politische Gerangel um die Wiederzulassung von Glyphosat.
Der deutsche Landwirtschaftsminister unterstützte den EU-Agrarkommissar in der Forderung, den biologischen Pflanzenschutz in einem fortlaufenden Prozess weiterzuentwickeln. Besonders betonte Schmidt aber auch die Notwendigkeit einer europaweiten Harmonisierung der Risikobewertung von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen.
Polen und Ungarn erklärten in der Ministerrunde, dass sie im Rahmen ihrer Aktionspläne verstärkt in die Ausbildung und Qualifikation der Anwender investierten. Insbesondere müssten auch die Pflanzenschutzberater ein besseres Umweltbewusstsein an den Tag legen und ihre Einstellung hinsichtlich des chemischen Pflanzenschutzes kritischer hinterfragen. Zudem forderte vor allem die polnische Delegation mehr finanzielle Unterstützung für die Landwirte, damit diese in umweltfreundlichere Spritztechniken investieren können. AgE
(07.11.2017)