Importzölle auf US-Soja schicken Kurse auf Talfahrt

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
(AMI) Die chinesische Regierung hat auf die Einführung von US-Importzöllen ihrerseits mit hohen Zollsätzen auf US-Waren reagiert. Daraufhin fielen die US-Sojakurse zwischenzeitlich auf ein 9,5-Jahrestief. Günstige US-Vegetationsbedingungen belasten zusätzlich.


Am vergangenen Freitag ist von vielen Marktteilnehmern das
Unmögliche eingetroffen: Die USA haben Einfuhrzölle auf chinesische
Güter im Wert von 50 Mrd. USD eingeführt. Das hat
umgehend eine Reaktion der chinesischen Regierung provoziert, die
ihrerseits Einfuhrzölle in Höhe von 25 % auf US-Waren
ankündigte. Darunter fallen neben Konsumgüter auch Agrarrohstoffe
wie Mais und Soja. China hatte, als weltweit größter
Sojabohnenimporteur, im vergangenen Wirtschaftsjahr US-Bohnen im
Wert von 12,4 Mrd. USD gekauft und war damit der
wichtigste Abnehmer für die US-Landwirte. Sojabohnen aus den USA
sind nach Zivilflugzeugen das bedeutendste Exportgut in das Reiche
der Mitte. Nach Ansicht von Marktteilnehmern werden die nun um
25 % teureren US-Sojabohnen zu einem Nachfrageeinbruch der
chinesischen Einkäufer führen. Die Ankündigung der chinesischen
Behörden hatte unmittelbar Druck auf die Sojabohnenkurse in Chicago
ausgeübt. Dabei hatten noch zu Wochenbeginn unerwartet umfangreiche
wöchentliche US-Ausfuhren von rund 818.000 t für eine eher
bullische Stimmung in Chicago gesorgt, denn diese lagen damit nicht
nur 21 % über Vorwoche, sondern auch 180 % über
Vorjahreswoche.
Die Zahlen gerieten aber schnell in den Hintergrund, denn der
US-Präsident hat im Verlauf der aktuellen Woche zusätzliche
Importzölle von 10 % auf weitere chinesische Produkte im Wert
von 200 Mrd. USD angekündigte. Dies dürfte erneut
Gegenmaßnahmen seitens China nach sich ziehen.
Daraufhin setzte an der Börse in Chicago ein regelrechter
Kurzsturz der Terminkontrakte auf US-Soja ein. Der Fronttermin
notierte zwischenzeitlich auf dem niedrigsten Niveau seit Dezember
2008, konnte sich aber im Verlauf des Handelstages wieder etwas
befestigen und schloss zuletzt 7 % unter Vorwochenlinie. Das
war der niedrigste Stand seit mehr als zwei Jahren. Damit haben die
Sojakurse seit ihren Jahreshöchstständen von Anfang März 2018 bis
dato knapp 17 % verloren. Die Marktakteure stellten geradezu
panisch ihre Kontrakte glatt und bauten Verkaufspositionen massiv
aus.
Sie möchten mehr darüber erfahren, was am internationalen
Ölsaaten- und Biodieselmarkt passiert? Weitere Analysen, Marktlagen
und Preise finden Sie auf den Seiten des AMI Onlinedienstes
Markt aktuell Ölsaaten. Sie sind noch kein Kunde? Hier
geht?s zum "https://www.ami-informiert.de/ami-shop/maerkte/oelsaaten.html">Shop. (20.06.2018)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl