Kein Ende der Milchpreishausse in Sicht

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Der durchschnittliche EU-Milcherzeugerpreis könnte bis ins nächste Jahrzehnt hinein auf vergleichsweise hohem Niveau verharren. Zu diesem Ergebnis kommen Agrarökonomen der Europäischen Kommission in aktuellen Prognosen für den Zeitraum 2014 bis 2020. Danach soll sich das gewichtete EU-Mittel der Milchauszahlungspreise in den nächsten Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit zwischen etwa 30 Cent/l und 40 Cent/l bewegen - Preisschwankungen inbegriffen.
Den Grund für diese Entwicklung sehen die Analysten in einer weiter hohen Weltmarktnachfrage nach Milchprodukten. Wie der Chefökonom der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Dr. Tassos Haniotis, gestern gegenüber Journalisten in Brüssel erläuterte, dürfte vor allem der Hunger Chinas nach Milchpulver auf absehbare Zeit bestehen bleiben. Die Volksrepublik sei gerade erst auf den Geschmack gekommen. Sie benötige auf Jahre hinaus eine große Menge an Importen, da die heimische Erzeugung erst noch im Aufbau begriffen sei. Der Nachfrageanstieg überträfe die Zuwächse der chinesischen Produktion bei weitem. Haniotis sieht keinen Anlass zur Annahme, dass sich dieses Szenario kurzfristig ändern könnte.
Im Rahmen eines Marktausblicks für die nächsten Monate erwarten die Kommissionsexperten einen leichten Rückgang der Milchpreise, die sich jedoch nach wie vor auf einem relativ hohen Niveau bewegen sollen. Das Wachstum der Rohmilchanlieferungen an die Molkereien in den EU-Mitgliedstaaten dürfte sich im Vergleich zum Vorjahr jedoch verlangsamen. Für das Kalenderjahr 2014 wird eine Steigerung der EU-Milchmenge auf 145,3 Mio t erwartet; das wären 4 Mio t mehr als im Vorjahr. AgE (09.07.2014)
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