Landwirtschaft und Jagd in Skandinavien – Der Weg ist das Ziel

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Ich nehme Sie in den nächsten Wochen mit auf eine Reise durch Skandinavien und lasse Sie gern an meinen privaten Erlebnissen auf der Jagd und in der Natur teilhaben. Meine Route führt von Dänemark über Schweden nach Norwegen. Nach einem Abstecher in Estland werde ich landwirtschaftliche Betriebe in Lettland, Polen und Rumänien besuchen und Sie über verschiedenste Düngeformen, Düngeverordnungen und Problemlösung in Nordeuropa informieren.
Vorerst ein wenig zu meiner Person, meinem elterlichen Betrieb und meinem bisherigen Werdegang. Mein Name ist Hannes-Friedrich Böse, ich bin 26 Jahre jung und komme aus dem Landkreis Schaumburg, der 50 Kilometer westlich von Hannover liegt. Dort bin ich auf einem zukunftsorientierten landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen und widme mich von Kindesbeinen an der Landwirtschaft und der Jagd mit voller Passion.
Nach meinem Schulabschluss habe ich mich das erste Mal auf den Weg ins Ausland gemacht und war für zwei Monate auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Rumänien. Zu der Zeit begann für mich die Faszination für Landwirtschaft im Ausland. Mich hat es interessiert, wie Betriebe auf anderen Standorten wirtschaften und ich habe geschaut, wie man das Erlernte zu Hause umsetzen kann.
Meine landwirtschaftliche Ausbildung habe ich auf einem Betrieb in Nord-Hannover absolviert. Dort werden, unterstützt durch Beregnung, verschiedene Ackerfrüchte angebaut, 250 Sauen gehalten und eine Biogasanlage mit einem durchdachten Wärme-Energiekonzept betrieben.
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Ein weiteres Lehrjahr habe ich auf dem Rittergut Martinsbüttel im Landkreis Gifhorn absolviert. Der Betrieb umfasst 450 Hektar reinen Ackerbau. Es werden Weizen, Winterraps, Wintergerste, Winterrogen und Zuckerrüben angebaut.
Für mich gab es keine Alternative als in der Ausbildung den Familienanschluss aufzusuchen und mich in den Familien meiner Ausbildungsbetriebe zu integrieren. Denn alle wichtigen Informationen und Absprachen werden auf den Betrieben meistens bei den Mahlzeiten oder anderen gesellschaftlichen Situationen besprochen.
Nach meiner Ausbildung habe ich mich entschieden auf der Michelsenschule in Hildesheim den staatlich geprüften Betriebswirt zu erlangen, um Praxis und Theorie noch besser zu verknüpfen.
Meine Heimat: Wie oben schon gesagt, komme ich aus dem Landkreis Schaumburg, der in Mittelniedersachsen liegt. In dem kleinen Ort Hespe befindet sich mein elterlicher Betrieb. Im Schwerpunkt werden Winterweizen, Winterraps und Mais angebaut. Im Ackerbau werden seit nunmehr zehn Jahren die Düngemittel der SKW Piesteritz eingesetzt. Die Erträge im Weizen und im Raps konnten speziell durch den Einsatz von stabilisierten Düngemitteln, wie ALZON® 46 gesteigert und vor allem stabil gehalten werden.
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Ein weiterer wichtiger Betriebszweig ist die Hähnchenmast. Seit über 20 Jahren widmet sich die Familie der Geflügelmast mit dem Integrationspartner Wiesenhof und konnte den Geflügelmastbestand stetig erweitern. Besonders in den letzten Jahren haben wir uns intensiv mit der nachhaltigen Wärme- und Stromnutzung beschäftigt. Die benötigte Wärme wird von einer 500 kW Hackschnitzelheizung und der benötigte Strom von einer 180 kW Photovoltaikanlage, die den Strom zu 70 Prozent in den Betrieb einspeist, zur Verfügung gestellt. Der nächste Planungsschritt ist von allen Energiekosten autark zu werden und den produzierten Strom in Akkus zu speichern - und somit vollständig auf die eigenen erneuerbaren Energien zurück zu greifen.
Landwirtschaft liegt in der Familie. Auch mein Onkel und dessen Familie widmen sich intensiv der Geflügelhaltung im Bereich der Legehennen-Haltung. Mein Onkel konnte sich in den letzten Jahrzehnten einen festen Kundenstamm mit der Selbst- und Direktvermarktung aufbauen. Schon im Jahre 2000 setze er auf alternative Haltungsformen wie der Freilandhaltung und konnte ein qualitativ sehr hochwertige Produkte anbieten und somit Kundenwünschen gerecht werden Mittlerweile werden die Eier von rund 50.000 Legehennen an den Lebensmitteleinzelhandel, direkt ab Hof und auf Wochenmärkten, sowie in weiteren Hofläden in der Region vermarktet.
Last but not least, meine Auslandsaufenthalte: Ungarn, Rumänien, Großbritannien, Kanada, USA, Neuseeland, Australien und verschiedene Länder in Afrika.
Um meinen Horizont in der Landwirtschaft zu erweitern, habe ich mich dazu entschlossen viele Vorgehensweisen und möglichst verschiedene Betriebszweige auf der ganzen Welt kennen zu lernen. Somit habe ich mich immer wieder auf die Reise in verschiedene Länder gemacht und dort auf Betrieben gearbeitet, mich in den Alltag eingebracht. Von Tierfarmen wie Jagdfarmen, Rinderfarmen, Milchviehhaltung, Schafhaltung ging es über zu verschiedensten Ackerbaubetrieben, von Höchstertragsstandorten zu Minderertragsstandorten von 10.000 ha Farmen zu 100 ha Farmen – „vom Hallenfeger zum Verantwortlichen“.
Ich konnte Erfahrungen mit Soja, Kartoffeln, Mais, Zwiebeln, Karotten, verschiedensten Getreidearten und Ölfrüchten sammeln. Von Bio bis hin zu genveränderten Pflanzen, von Rekultivierung bis Renaturierung landwirtschaftlicher Flächen.
Der Weg ist das Ziel. Und damit verabschiede ich mich für diese Woche von Ihnen in der Hoffnung, dass dieser Weg für Sie interessant sein wird.
Beste Grüße aus Hespe
Ihr Hannes-Friedrich Böse
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.skwp.de und unter http://www.duengerfuchs.de. (26.07.2017)
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