Landwirtschaftliche Buchführungsergebnisse „dramatischer als erwartet“

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Die Unternehmensergebnisse der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland sind im Wirtschaftsjahr 2014/15 noch stärker als erwartet zurückgegangen. Dieses Resümee hat der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) aus den ersten vorliegenden Buchführungsergebnissen gezogen. Wie der VLK gestern berichtete, wurde im Durchschnitt aller erfassten Betriebe und sämtlicher Regionen eine Abnahme des Gewinns zwischen 44 % und 49 % festgestellt. Die Unternehmensergebnisse erreichten im Bundesmittel etwa 40 000 Euro, im Saarland sogar nur 33 000 Euro. Der fünfjährige Durchschnitt wurde um ein Drittel bis zur Hälfte verfehlt.
In den Bundesländern mit einer Landwirtschaftskammer lag die Nettorentabilität der Betriebe laut VLK bei 52 % bis 66 %, so dass die Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden dort nicht vollständig entlohnt werden konnten. Auf einen Unternehmergewinn mussten die Landwirte vollständig verzichten. Damit ähnelte die Wirtschaftlichkeitssituation der des Krisenjahres 2009/10.
Wie der VLK mit Blick auf die Entwicklung in den einzelnen Produktionszweigen weiter ausführte, waren die Ernteerträge 2014 im Ackerbau zwar recht erfreulich, führten jedoch zu überversorgten Märkten bei nicht auskömmlichen Agrarpreisen. Indes hätten sich vor allem die Preiseinbrüche im tierischen Segment als „verheerend“ erwiesen; im Betriebsergebnis seien die schlechten Preise deutlich stärker als die Kostensenkungen durchgeschlagen.
Die Folgen waren dem Verband zufolge Eigenkapitalverluste und große Liquiditätsprobleme - vor allem bei den Milchviehbetrieben. Eine grundsätzliche Erholung der Märkte ist nach der Prognose der Kammern noch nicht in Sicht. Das aktuelle Wirtschaftsjahr 2015/16 dürfte ähnlich kritisch werden. AgE (16.11.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl