Steigende Preise haben der deutschen Lebensmittelindustrie im Dezember 2016 über eine leicht rückläufige Absatzmenge hinweghelfen können. Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) heute mitteilte, stieg der Branchenumsatz im Berichtsmonat gegenüber dem Vorjahr um 1,1 % auf 15,04 Mrd Euro; preisbereinigt sanken die Erlöse insgesamt jedoch um 1,6 %. Auch das Exportgeschäft habe wertmäßig nur um 1,2 % auf 4,60 Mrd Euro zulegen können.
Bezogen auf das Gesamtjahr ist es mit den Erlösen der Branche aber wieder aufwärts gegangen. Auf der Grundlage der Monatszahlen errechnet sich für 2016 ein Branchenumsatz der Lebensmittelhersteller von 170,1 Mrd Euro; das bedeutete einen Anstieg von 0,9 % gegenüber dem Vorjahr. 2015 hatte die BVE für den Sektor das schwächste Ergebnis der vergangenen vier Jahre gemeldet. Gleichzeitig war allerdings bei den Ausfuhren ein Rekordwert von 55,3 Mrd Euro erreicht worden; dieser wurde im vergangenen Jahr laut den kumulierten Monatszahlen mit 55,0 Mrd Euro nur knapp verfehlt.
Wie die BVE zur aktuellen Lage berichtete, hat sich die Stimmung der Unternehmen in der Ernährungsindustrie nach einem eingetrübten Jahresstart im Februar wieder aufgehellt. Der dafür ausschlaggebende ifo-Geschäftsklimaindex habe um 9 Punkte zugelegt und damit deutlich über dem Vorjahreswert gelegen. Die Mehrheit der Lebensmittelhersteller hätten ihre Geschäftserwartungen, die Aussichten für das Exportgeschäft, die Produktionspläne und die Beschäftigung zuletzt besser als in den Vormonaten eingeschätzt.
Die Stimmung der Verbraucher fiel dagegen dem Dachverband zufolge im Februar etwas gedämpfter aus, wies aber immer noch ein hohes Niveau auf. Politische Unsicherheiten sowie eine anziehende Inflation hätten sich zuletzt auf die Erwartungen an die Konjunktur, das Einkommen und die Anschaffungseignung ausgewirkt. AgE
(10.03.2017)