Preiseinbruch am Weltmilchmarkt

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Im globalen Handel mit Molkereiprodukten geht es mit den Preisen immer steiler bergab. Bei der Auktion an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) kam es gestern bei den wichtigsten Erzeugnissen erneut zu kräftigen Wertkorrekturen. Der zusammenfassende Preisindex brach gegenüber der vorangegangenen Auktion von Mitte Juli um 8,4 % ein, nachdem er bereits bei der Versteigerung zuvor um 8,9 % gesunken war. Innerhalb von sechs Monaten hat der Preisindex für Standardmilcherzeugnisse gut 40 % an Wert verloren und lag zuletzt auf dem tiefsten Niveau seit August 2012; auch das langjährige Mittel wird mittlerweile deutlich unterschritten.
Unter starkem Druck stand bei der jüngsten Auktion Vollmilchpulver. Dessen Preis sackte im Durchschnitt aller gehandelten Kontraktlaufzeiten im Vergleich zur Handelsrunde von Mitte Juli um 11,5 % auf 2 725 $/t (2 031 Euro) ab; lediglich für den späten Liefermonat Februar 2015 konnte Hauptanbieter Fonterra noch mehr als 3 000 $/t (2 236 Euro) erlösen. Deutlich fielen zum wiederholten Male auch die Abschläge für das reichlicher angebotene Magermilchpulver aus. Die Ware erzielte über alle Kontraktlaufzeiten und Qualitäten hinweg zuletzt noch 3 264 $/t (2 432 Euro); das waren 6,5 % weniger als bei der Auktion vor zwei Wochen. Gegenüber der Vorjahresauktion ergibt sich sogar ein Minus von 27 %.
Spürbar abwärts ging es auch bei den Fetterzeugnissen: Der Preis für Butter gab gegenüber Mitte Juli um 9,6 % auf 2 800 $/t (2 087 Euro) nach; bei Cheddarkäse ging es um 10,2 % auf 3 742 $/t (2 789 Euro) nach unten. Lediglich für wasserfreies Milchfett konnten die Anbieter bei der jüngsten Handelsrunde an der GDT einen Anstieg der Verkaufspreise um 6,0 % auf 3 457 $/t (2 576 Euro) realisieren, doch wurde auch dieses Produkt rund ein Viertel preiswerter als vor genau einem Jahr gehandelt. Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra hatte Ende Juli für die Saison 2014/15 eine deutliche Senkung seiner Milchauszahlungspreise um fast 30 % gegenüber dem vorherigen Milchwirtschaftsjahr angekündigt (AgE 32/14, Kurzmeldungen 3) und dies auch mit dem Preisrutsch an der GDT begründet. AgE (09.08.2014)
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