Räpple verteidigt Anwendung von Glyphosat

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die Anwendung von Glyphosat ist vom Präsidenten des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV), Werner Räpple, verteidigt worden. Das Totalherbizid sei in der südbadischen Landwirtschaft ein wichtiger Bestandteil des chemischen Pflanzenschutzes, wobei die großflächige Anwendung aber nur eine untergeordnete Rolle spiele, erklärte Räpple heute bei der Weihnachtspressefahrt des BLHV, die gemeinsam mit der Forstdirektion Freiburg durchgeführt wurde. In Getreidebeständen und im Mais werde Glyphosat nicht eingesetzt, da dann auch die Nutzpflanze geschädigt würde, und gleiches gelte bei der Grünlandpflege.
Glyphosat könne zur Unkrautregulierung im Weinbau oder zur Stoppelbearbeitung nach der Getreideernte oder vor der Aussaat eingesetzt werden, erläuterte der BLHV-Präsident. Wichtig sei das Totalherbizid für bodenschonende Anbaumethoden. „Ackerbauern, die Minimalbodenbearbeitung praktizieren, müssen Glyphosat einsetzen, um auf den Pflug verzichten zu können“, erklärte Räpple. Diese Wirtschaftsweise fördere die Artenvielfalt im Boden, trage zum Grundwasserschutz bei und verbessere die allgemeine Bodenfruchtbarkeit.
Mit Blick auf den Erhalt der Biodiversität stellte der Verbandspräsident fest, dass die Landwirte aktiv Natur- und Artenschutz betrieben, indem sie zum Beispiel auf Feldabschnitten Blühstreifen für Insekten anlegten oder indem sie im Spätjahr blühende Zwischenfrüchte anbauten. Um dafür eine Aufwandsentschädigung zu erhalten, könnten Landwirte spezielle Agrarumweltmaßnahmen beantragen. Die Agrarumweltmaßnahme „Brachebegrünung mit Blühmischung“ sei landesweit von rund 5 000 Landwirten beantragt worden; das sei etwa jeder achte landwirtschaftliche Betrieb in Baden-Württemberg, hob Räpple hervor. Die Zahlen belegten, dass es den Landwirten ein wichtiges Anliegen sei, Lebensräume für Insekten in der Kulturlandschaft zu schaffen.
Der BLHV-Präsident bemängelte, dass es keine validen Daten zur Entwicklung der Biodiversität in Baden-Württemberg gebe. Das Vorhaben des Landes, mehr Geld in die Forschung und das Monitoring der Artenvielfalt zu investieren, werde daher begrüßt. In dem Zusammenhang bekräftigte Räpple die Forderung, dass verlässliche wissenschaftliche Studien auch weiterhin die Grundlage für Umweltmaßnahmen in der Landwirtschaft sein müssten. Das gelte auch für die Zulassung von chemischen Pflanzenschutzmitteln. AgE (19.12.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl