Für eine Nullversiegelungsstrategie bei Grund und Boden hat sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow ausgesprochen. Wir brauchen einen veränderten Umgang mit der nicht vermehrbaren Ressource Boden, sagte Ramelow auf dem Deutschen Bauerntag heute in Erfurt. Für Flächen, die zum Bau von Straßen und Schienen benötigt würden, müssten in gleichem Umfang Flächen an anderer Stelle entsiegelt werden. Der Boden werde dringend benötigt zur Bewirtschaftung und Naturentwicklung.
Besorgt äußerte sich der Regierungschef über den Anstieg der landwirtschaftlichen Bodenpreise. Er sprach von einem wachsenden Interesse internationaler Hedgefonds am Kauf von Ackerflächen in Deutschland. Hier sei die Politik gefordert, die Flächen in den Händen der Betriebe zu sichern.
Mit Nachdruck bekannte sich Ramelow zu einer regionalen Agrarproduktion. Damit die heimischen Betriebe von der steigenden Nachfrage nach regionalen Erzeugnissen profitieren könnten, müsse die Wertschöpfungskette in der Hand ländlicher Betriebe verlängert werden. Der Linken-Politiker hob auch die wichtige Funktion der landwirtschaftlichen Betriebe für die ländlichen Räume hervor: Ohne Landwirtschaft wäre der ländliche Raum tot. Die Landwirte haben nach den Worten Ramelows einen Anspruch auf einen gerechten Preis. AgE
(27.06.2015)