Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung nicht ausblenden

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Auf kurz- und mittelfristige Risiken für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und damit auch für den Agrarsektor hat der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Prof. Marcel Fratzscher, hingewiesen. Auf der Agrarfinanztagung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und der Landwirtschaftlichen Rentenbank betonte Fratzscher heute in Berlin, die Europäische Union habe die verschiedenen ökonomischen Krisen der vergangenen Jahre noch nicht bewältigt und falle in der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung hinter viele wichtige Wirtschaftsregionen der Welt zurück. Nach wie vor steckten die Länder der Eurozone in einer wirtschaftlichen und schuldentechnischen Krise und auch in einer Vertrauenskrise, wobei auch für die nächsten Jahre keine Entwarnung gegeben werden könne.
Fratzscher warnte zugleich davor, Deutschland aus dieser Betrachtung auszunehmen. Ungeachtet ihrer aktuellen ökonomischen Lage und der Arbeitsplatzsituation leide die deutsche Wirtschaft vielmehr unter einer vergleichsweise geringen Produktivität und einer unzureichenden Investitionsquote. Zudem wüchsen die Probleme mit Unterbeschäftigung, Altersarmut und der Ungleichheit der Vermögen gerade in der Bundesrepublik stärker als in anderen Ländern.
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) besteht deshalb nach Einschätzung des DIW-Präsidenten eine vergleichsweise große Chance, dass die aktuelle, eher stagnierende Wirtschaftsentwicklung sowohl in Deutschland als auch in der gesamten EU in den kommenden Jahren weiter anhält. Politische und ökonomische Gefahren gehen seiner Ansicht nach auch vom möglichen EU-Austritt Großbritanniens, dem drohenden Staatsbankrott Griechenlands und einer möglicherweise sich verschärfenden Migrationskrise aus.
Für weniger problematisch hält der Ökonom die derzeit etwas gebremste wirtschaftliche Entwicklung Chinas und der Schwellenländer. Deren Wirtschaftswachstum sei dynamischer und solider als das der Industriestaaten. Gerade den deutschen Exporteuren böten sich bei einem chinesischen Wirtschaftswachstum von gut 6 % unverändert sehr gute Absatzchancen. AgE (14.04.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl