Die Missernte bei Rot- und Weißkohl im Spätherbst 2015 hat bei den Herstellern von Konserven zu einer spürbaren Rohstoffverknappung geführt und dürfte im weiteren Jahresverlauf noch merklich steigende Preisen bewirken. Darauf hat gestern der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) hingewiesen. Grund sei, dass hierzulande bis zur Hälfte der aktuellen Ernte von Rotkohl und Weißkohl ausgefallen sei.
Für die Hersteller von Rotkohl und Sauerkraut sei die Lage ernst, denn die Bauern hätten vielerorts ihre Lieferverträge nicht einhalten können. Rohware habe daher am freien Markt eingekauft werden müssen, und auch das sei nicht immer möglich gewesen, klagte der BOGK. Nicht auszuschließen sei deshalb, dass die Ware tatsächlich in den nächsten Monaten ausverkauft sei, wobei Rotkohl ab Mai und Sauerkraut spätestens ab Juli zur Mangelware werden dürfte.
Mit der Knappheit werde es dann voraussichtlich auch zu einer deutlichen Preisanhebung kommen. Die Notierungen für Rohware, die außerhalb des Vertragsanbaus in letzter Minute habe hinzugekauft werden müssen, hätten drei bis vier Mal über dem Niveau der Vertragspreise gelegen. Selbst bei geschickter Mischkalkulation könnten sich so Kostensteigerungen für die Rohware im Bereich von 50 % ergeben, teilte der Verband mit. Verschärft wird die Lage nach seinen Angaben noch durch die steigenden Lohnkosten und den Mindestlohn. In der Summe seien derartige Kostensteigerungen für die Branche nicht mehr durch Effizienzsteigerungen auszugleichen, betonte der BOGK. AgE
(21.01.2016)