Rukwied pocht auf Erhalt der EU-Direktbeihilfen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, hat Pläne zur Abschaffung der EU-Direktzahlungen erneut strikt abgelehnt. Auf der Vertreterversammlung des Kreisbauernverbandes Alzey-Worms stellte Rukwied gestern Abend fest, dass der Erhalt einer flächendeckenden Landwirtschaft in der Europäischen Union eine wichtige agrarpolitische Zielsetzung bleibe, genauso wie die Beibehaltung einer einheitlichen entkoppelten Flächenprämie. Die erste Säule müsse die Kosten für die Erfüllung der Standards über dem Weltmarktniveau einkommenswirksam ausgleichen.
Allerdings wandte sich der DBV-Präsident gegen produktionsgekoppelte Beihilfen, wie sie in den allermeisten anderen EU-Ländern zumindest noch teilweise Anwendung finden. „Gekoppelte Direktzahlungen in der Ersten Säule verzerren den Wettbewerb innerhalb der EU und müssen endlich abgeschafft werden“, forderte Rukwied.
Der Bauernpräsident unterstrich, dass die Landwirtschaft gegenüber Veränderungen sowohl der Produktionsmethoden als auch der Agrarpolitik aufgeschlossen sei. Diese müssten aber praxistauglich sein, einen Nutzen für Verbraucher, Landwirtschaft und hinsichtlich der Ressourceneffizienz bringen und dürften die Wettbewerbsstärke des Sektors nicht in Frage stellen.
Eine Halbzeitüberprüfung der Agrarreform von 2013 im kommenden Jahr lehnt Rukwied ab. Der Bauernverband erwarte von der Politik bis zum Jahr 2020 Verlässlichkeit und Stabilität der beschlossenen Reformen. Dessen ungeachtet drängt der DBV laut seinem Präsidenten auf einen schnellen weiteren Bürokratieabbau. Eine Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) 2020 wiederum müsse neue Herausforderungen wie eine verbesserte Ökoeffizienz, den Klimawandel sowie die Förderung von Forschung und Investitionen aufgreifen. Dafür aber sei ein Wachstum des EU-Agrarbudgets analog zum EU-Haushalt notwendig. AgE (05.02.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl