Am deutschen Schlachtschweinemarkt setzt sich die Tendenz mit festeren Preisen fort. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hob heute ihre Leitnotierung um 3 Cent auf 1,57 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) an, nachdem in der Vorwoche bereits ein Plus von 2 Cent verzeichnet wurde. Der Grund für die anziehenden Preise liegt im weiterhin knappen Lebendangebot, das gut nachgefragt wird. Der Bedarf der Schlachtbetriebe könne nur knapp gedeckt werden, erklärte die VEZG. Sie bezifferte das Angebot für die neue Schlachtwoche auf 94 % des üblichen Niveaus. Die an der Preisfindung beteiligten Erzeugergemeinschaften waren sich über eine Anhebung der Notierung relativ einig. Meldungen für einen unveränderten Preis gab es nicht; die Spanne wurde von der Vereinigung mit 1,56 Euro bis 1,57 Euro angegeben.
Namhafte Schlachtbetriebe hatten sich Analysten zufolge vor der Notierung klar gegen eine Anhebung ausgesprochen und auf die begrenzten Erlösmöglichkeiten am Fleischmarkt verwiesen. Das Thema Hauspreise ist damit nicht vom Tisch. Allerdings waren Marktbeobachtern zufolge zuletzt leichte Absatzimpulse für Schweinefleisch festzustellen, und auch die Teilstückpreise zogen teilweise etwas an. Zudem werden die Ferkel nicht nur in Deutschland, sondern europaweit aufgrund des knappen Angebots immer teurer und müssen von den Mästern über höhere Schlachtschweineerlöse finanziert werden.
In anderen EU-Staaten dürften die Schlachtschweinenotierungen im weiteren Wochenverlauf ebenfalls fester tendieren. Das wird voraussichtlich neben den Niederlanden und Österreich auch für Belgien gelten, wo die Danisgruppe ein Preisplus von 2 Cent/kg Lebendgewicht (LG) anstrebt. In Spanien bleiben schlachtreife Tiere ebenfalls stark nachgefragt; die Notierung am Mercolleida soll zwischen 1 Cent und 2 Cent/kg LG zulegen. Etwas verhaltener wird die Preisentwicklung in Frankreich und Italien mit einem Notierungsanstieg von maximal 1 Cent eingeschätzt. AgE
(09.03.2017)