Erstmal seit längerer Zeit haben in Deutschland die Schlachtungen von Schweinen wieder zugenommen. Wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, kamen im ersten Quartal 2020 bei den gewerblichen Betrieben sowie bei Hausschlachtungen insgesamt 14,01 Millionen Tiere an den Haken; das waren rund 62 500 Stück oder 0,4 % mehr als in den ersten drei Monaten 2019. Im vergangenen Jahr war das Schlachtaufkommen gegenüber 2018 noch um 1,73 Millionen Tiere oder 3,1 % zurückgegangen, ein Jahr zuvor um 1,51 Millionen Stück oder 2,6 %. Die Schweinefleischerzeugung legte von Januar bis März 2020 gegenüber der Vorjahresperiode wegen höherer Schlachtgewichte um 1,0 % auf 1,34 Mio t zu.
Unterschiedlich entwickelte sich den Statistikern aus Wiesbaden zufolge das Angebot von in- und ausländischen Schlachtschweinen. Die Belieferung der Schlachtstätten mit Tieren aus hiesigen Ställen nahm gegenüber dem ersten Jahresviertel 2019 um 161 400 oder 1,2 % auf 13,14 Millionen Stück zu. Dagegen nahm die Verarbeitung ausländischer Schlachtschweine weiter ab, und zwar um fast 99 000 Tiere oder 11,0 % auf knapp 800 000 Stück.
Die meisten Schweine wurden mit 4,63 Millionen Stück erneut in Nordrhein-Westfalen zerlegt; das waren 0,9 % mehr als im Vorjahresquartal. Dicht dahinter folgte mit einem Plus von 1,3 % auf 4,58 Millionen Tiere Niedersachsen. Drastisch fiel der Schlachtungsrückgang mit 105 830 Schweinen auf nur noch 8 072 Stück in Mecklenburg-Vorpommern aufgrund der Schließung des Danish-Crown-Werkes in Teterow aus.
Die Rinderschlachtungen verringerten sich laut Destatis im Vergleich zum ersten Quartal 2019 um 1,5 % auf 854 500 Tiere, die daraus resultierende Fleischerzeugung jedoch nur um 0,3 % auf 284 500 t. Es kamen vor allem weniger weibliche Schlachttiere an den Haken. Das Aufkommen an Kühen sank um 5,0 % auf 295 340 Stück; bei Färsen war ein Minus von 2,2 % auf 146 000 Tiere zu verzeichnen. Dagegen wurden mehr Bullen und Ochsen ins Schlachthaus geliefert; deren Zahl nahm um 1,8 % auf 329 570 zu. Die Kälberschlachtungen lagen mit 83 570 Tieren in etwa auf dem Vorjahresniveau. AgE
(12.05.2020)