Die Futures auf Zucker haben in der zweiten Februarhälfte eine Preisrallye gestartet. So wurde der Future auf Weißzucker mit Fälligkeit im Mai 2016 an der Agrarterminbörse Liffe in London heute gegen 12.40 Uhr für 410,20 $/t (377 Euro/t) gehandelt; das waren 11,7 % mehr als der Tiefkurs vom 19. Februar, als die aktuelle Hausse begann. Gleichzeitig legte der entsprechende Kontrakt für Rohzucker aus Zuckerrohr an der New Yorker Börse um 14,6 % auf 14,45 cts/lb (294 Euro/t) zu.
Auslöser für die deutliche Verteuerung war der Marktausblick der Internationalen Zuckerorganisation (ISO). Die Londoner Experten hoben ihre Prognose für das globale Produktionsdefizit in der laufenden Vermarktungssaison 2015/16 um 1,52 Mio t auf 5,02 Mio t Zucker an. Als Begründung nannten sie das Wetterphänomen El Niño, das die Zuckerrohrernten in Brasilien, Indien und Thailand beeinträchtigen dürfte. Diese Staaten rangieren auf der Weltrangliste der Zuckererzeugerländer auf den Plätzen eins, zwei beziehungsweise vier.
Allerdings reagierten die professionellen Anleger an der New Yorker Börse antizyklisch auf die bullischen Neuigkeiten. Im Zuge der Preissteigerung bauten sie ihre Netto-Longposition ab - also die Wetten auf steigende Kurse. Ende Februar verzeichnete die Börse für diese Marktakteure sogar eine Netto-Shortposition; per Saldo erwarteten diese also wieder sinkende Preise. AgE
(04.03.2016)