Die Veredlungsbetriebe in Deutschland und der Europäischen Union können auf einen weiteren Rückgang der Preise für Eiweißfuttermittel hoffen. Die Terminkurse für Sojabohnen sind aufgrund der jüngsten Schätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) weiter unter Druck geraten. November-Bohnen wurden heute an der Leitbörse in Chicago gegen 8:45 Uhr Ortszeit für 10,86 $/bu (293 Euro/t) gehandelt; das bedeutete im Vergleich zum Abrechnungskurs vom letzten Donnerstag einen Abschlag von etwa 1 %. Am Freitag, als der Juli-Marktbericht veröffentlicht wurde, hatte sich der Kontrakt um etwa 2 % verbilligt. Es war der zehnte Tag in Folge mit einem Abschlag für diesen Future und zugleich die längste Negativserie seit 1973.
Das USDA hatte die Terminhändler mit einer höheren Ernteprognose für das eigene Land und höheren Bestandsschätzungen als erwartet überrascht. Die Washingtoner Fachleute sagen für die USA selbst aktuell eine Sojabohnenerzeugung von 103,4 Mio t voraus; im Juni waren sie von nur 98,9 Mio t ausgegangen. Im Vorjahr waren 89,5 Mio t gedroschen worden; das bisherige US-Rekordernteergebnis für die Ölsaat datiert mit 91,7 Mio t aus dem Jahr 2009.
Die globale Sojabohnenproduktion 2014/15 wird vom USDA auf 304,8 Mio t veranschlagt, verglichen mit 283,9 Mio t in der Saison 2013/14. Dabei wird neben der kräftigen Zunahme in den USA mit einer Steigerung der Erzeugung in Brasilien und einem stabilen Aufkommen in Argentinien gerechnet. Da die Ölsaat in Südamerika allerdings erst in einigen Monaten ausgesät wird, sind diese Vorhersagen mit sehr großer Unsicherheit behaftet. AgE
(14.07.2014)