USA klagen China wegen zu hoher Getreidesubventionen an

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die USA haben gegen China wegen zu hoher Unterstützung der Landwirtschaft Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) eingereicht. Konkret im Blick hat die Washingtoner Regierung dabei die Beihilfen für den Anbau von Reis, Weizen und Mais in der Volksrepublik. Sie wirft Peking vor, die im Zuge des WTO-Beitritts zugesagten Obergrenzen an Subventionen bei diesen drei Kulturpflanzen allein 2015 insgesamt um fast 100 Mrd $ (89 Mrd Euro) überzogen zu haben. Damit gehe China weit über den erlaubten De-minimis-Level von 8,5 % hinaus.
Die massive Marktstützung für Reis, Weizen und Mais treibe die Preise über das eigentliche Marktpreisniveau und schaffe so einen künstlichen, durch die Regierung geschaffenen Anreiz für die Landwirte, die Produktion zu steigern, erläuterte das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA). Mit diesen Programmen verzerre China die Preise und breche eindeutig seine Zusagen, die es im Zuge seines WTO-Beitritts gegeben habe, stellte der US-Handelsbeauftragte Michael Froman gestern in Washington fest.
US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack erklärte, China habe sich durch die Senkung von Zöllen und den Abbau von Handelsbarrieren von einem Markt im Umfang von 2 Mrd $ (1,8 Mrd Euro) zu einem von 20 Mrd $ (17,8 Mrd Euro) und mehr für US-Agrarprodukte entwickelt. „Wir könnten aber noch deutlich besser abschneiden, insbesondere wenn unsere Getreideexporte in China unter gleichen Wettbewerbsbedingungen konkurrieren würden“, sagte Vilsack. Leider habe China die Inlandsproduktion von Weizen, Mais und Reis zu Lasten der Importe gefördert, woraus sich für die US-Produzenten erhebliche Einbußen ergeben hätten.
Es ist die 14. Klage bei der WTO, die die Vereinigten Staaten laut eigenen Angaben gegen China seit dessen Beitritt zur Welthandelsorganisation im Jahr 2009 eingereicht haben. Die US-Regierung betonte, der Export des Landes von Reis, Weizen und Mais belaufe sich auf durchschnittlich 20 Mrd $ (17,8 Mrd Euro) im Jahr. An diesen Ausfuhren hingen rund 200 000 Arbeitsplätze. AgE (15.09.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl