Wirtschaft kritisiert Beiratsgutachten

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Das Beiratsgutachten „Wege zu einer akzeptieren Nutztierhaltung“ stößt in der Wirtschaft auf Kritik. Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, bescheinigte dem Gutachten heute erhebliche Schwächen in der Analyse der derzeitigen Situation, den methodischen Grundlagen und den Bewertungen. In einer Diskussion mit den Autoren bezeichnete Krüsken die vorgebrachte Kritik an den gegenwärtigen Haltungsbedingungen und die Forderung nach einer 180-Grad-Wende in der Tierhaltung als unbegründet und nicht gerechtfertigt.
Krüsken zufolge wird die kontinuierliche Weiterentwicklung der Tierhaltung in den letzten Jahrzehnten nicht hinreichend gewürdigt. Die Empfehlungen der Wissenschaftler seien in Anbetracht der Konsequenzen für die Nutztierhaltung, die Bauernfamilien und für den ländlichen Raum „unverantwortlich leichtfertig“. Wissenschaftliche Bewertungen müssten auf umfassenden und abgesicherten Bestandsaufnahmen beruhen „und nicht auf lautstarken Zurufen oder einer allgemeinen Beschreibung von Befindlichkeiten.“ Fragwürdig sei, wenn auf solcher Grundlage Empfehlungen von existenzieller Tragweite für die Landwirtschaft und für den Tierschutz gegeben würden, so der DBV-Generalsekretär.
Die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes der Fleischwirtschaft (VdF), Dr. Heike Harstick, hielt dem Beirat vor, er habe keine neutrale wissenschaftliche Analyse vorgelegt, sondern sich von Werturteilen leiten lassen. Harstick vermisst insbesondere ein geeignetes Referenzsystem, das den Vorwurf der erheblichen Defizite in der hiesigen Nutztierhaltung rechtfertigen würde. Die VDF-Geschäftsführerin bezweifelt die Wissenschaftlichkeit des vom Beirat als eine Begründung für eine Neuausrichtung angeführten Fehlens der gesellschaftlichen Akzeptanz für die heutige Nutztierhaltung. AgE (26.03.2015)
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