Der Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes (SLB), Wolfgang Vogel , hat Dr. Klaus Kliem als Vorsitzenden der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) abgelöst. Wie die UFOP gestern in Berlin mitteilte, wurde Vogel im Rahmen der Mitgliederversammlung für zwei Jahre zum neuen Vorsitzenden des Verbandes gewählt. Gleichzeitig ernannte die Mitgliederversammlung Kliem zum Ehrenvorsitzenden. Der 58-jährige Vogel leitet einen Landwirtschaftsbetrieb in Beiersdorf bei Grimma und ist seit September Vorsitzender des Fachausschusses Getreide und andere pflanzliche Qualitätsprodukte des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Überregional bekannt geworden ist er vor allem durch sein Engagement in der Selbstverwaltung der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV). Darüber hinaus gehört er dem Vorstand der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) an.
In seiner Antrittsrede beim UFOP-Dialogforum 2012 dankte Vogel dem scheidenden Vorsitzenden Kliem für dessen langjähriges Engagement und kündigte an, sich mit gleichem Nachdruck für den Erhalt und den weiteren Ausbau der Öl- und Eiweißpflanzen einzusetzen. Gleichzeitig bekräftigte er die Kritik der UFOP am Ansatz der Europäischen Union, im Rahmen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie Malus-Faktoren für indirekte Landnutzungsänderungen (iLUC) zu berücksichtigen. Damit stünden pflanzenölbasierte Kraftstoffe und somit auch der Rapsanbau in Deutschland vor dem Aus, warnte der neue UFOP-Vorsitzende. Der EU-Vorschlag sei perspektivlos und erreiche gerade nicht das Ziel, umweltsensible Gebiete zu schützen. Statt Biodiesel müssten bei ihrer Anwendung in letzter Konsequenz wieder fossile Kraftstoffe eingesetzt werden; außerdem müsse dann nicht mehr vorhandenes Rapsschrot durch Sojaimporte ersetzt werden, was seinerseits wiederum unerwünschte Landnutzungseffekte nach sich zöge. Dass der Anbau von Energie-Rohstoffen gewisse Effekte auf die Landnutzungseffekte hat, ist unbestritten, betonte Vogel. Dieses Problem müsse jedoch sachgerecht und fair gelöst werden. ILUC-Faktoren eigneten sich hierzu nicht, denn sie retteten keinen einzigen Hektar Regenwald. AgE
(05.12.2012)