Kreuzungen

Gut Gekreuzt...

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Lina, die schwarz-weiß gefleckte Kuh auf Nachbars Weide fällt auf. Sie sieht anders aus als ihre Artgenossinnen. Kuh Lina ist eine Kreuzung aus zwei Rassen. Ihre Mutter ist eine Holstein-Friesian, ihr Vater ein Fleckviehbulle. "Und die anderen Kühe?", frage ich. "Das sind alles Milchkühe der Rasse Holstein- Friesian", erklärt mir Landwirt Meier. Lina ist also eine "Mischlingskuh“. Durch die Zucht von Tieren unterschiedlicher Rassen kombinieren die Züchter erwünschte Merkmale von zwei Rassen. "Will der Landwirt nur die Vorteile dieser Kreuzung nutzen, ohne weiter zu züchten, nennt man diese auch Gebrauchskreuzung", sagt Landwirt Meier.
Kuh Lina kommt zum Weidezaun und kaut genüsslich am Grasbüschel, das ich ihr entgegenstrecke. Im Gegensatz zu den anderen Milchkühen ist sie größer und hat mehr Muskeln. Sie hat auch ein großes, gesundes Euter. "Das schwarz-weiß gefleckte Fellkleid und das Euter hat Kuh Lina von ihrer Mutter geerbt. Die Fitness und die vielen Muskeln hat sie vom Vater", sagt Landwirt Meier. So hat Lina die besten Eigenschaften ihrer Eltern geerbt.
"In der Züchtung wird dies auch "Heterosiseffekt" genannt. Die Kuh Lina hat in vielen Leistungsmerkmalen einfach bessere Eigenschaften als ihre Eltern". Landwirt Meier ist sehr zufrieden mit seiner Milchkuh und tätschelt sie anerkennend auf den Hals. "Sie gibt nicht ganz so viel Milch wie reinrassige Milchkühe, dafür sind die Inhaltsstoffe in der Milch besser und der Eiweißgehalt ist höher", erklärt er im Melkstand. "Sie hat selten Probleme mit dem Euter", sagt Landwirt Meier beim Melken. Der Tierarzt wird so seltener gebraucht und das spart hohe Behandlungskosten. "In 4 Monaten kalbt Lina zum dritten Mal", sagt Landwirt Meier. Im Gegensatz zu den reinrassigen Milchkühen ist die Besamung bei den Kreuzungstieren schneller erfolgreich. Reinrassige Milchkühe müssen oftmals mehrfach besamt werden bis sie tragend sind. Dementsprechend höher ist das Arbeitsaufkommen für den Landwirt. "Die jungen Kreuzungskälber verkaufe ich an einen Mäster", erklärt Landwirt Meier weiter. Für die Kreuzungskälber erzielt er einen höheren Preis als für die Kälber, die von reinrassigen Kühen kommen.
Kreuzungskälber haben mehr Muskelmasse und nehmen schneller an Gewicht zu. Drei bis vier Jahre bleibt Kuh Lina noch auf dem Betrieb von Landwirt Meier. "Durch die väterlicherseits vererbten guten Muskeleigenschaften kann ich die Kuh auch noch nach einigen Jahren sehr gut als Fleischrind verkaufen. So habe ich zunächst viel Milch von Lina und letztendlich auch Fleisch. Deswegen zählt diese Kreuzung auch zur Zweinutzungsrasse", erklärt mir Landwirt Meier. "Doch noch verkaufe ich sie nicht. Ich freue mich auf das Kälbchen von Kuh Lina".
(16.05.2019)

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