Agrargewerbliche Wirtschaft fordert mehr Rückendeckung von der Politik

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Die Stärkung der Wirtschaft im ländlichen Raum, die Förderung einer innovativen Landwirtschaft sowie die Sicherstellung gleicher Wettbewerbsbedingungen in der Europäischen Union sind zentrale Forderungen, die der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA) zur Bundestagswahl 2017 in einem politischen Grundsatzpapier zusammengefasst hat. In dem heute vorgestellten Papier weist der Verband darauf hin, dass Agrarhandelsunternehmen für den ländlichen Raum von erheblicher Bedeutung seiend, da sie nicht nur für Arbeitsplätze und Wertschöpfung, sondern auch für einen umweltschonenden Gütertransport sorgten. Der BVA fordert die Politik deshalb auf, stabile Rahmenbedingungen und Planungssicherheit für Investitionen zu schaffen. Notwendig seien ferner ein Ausbau und eine Modernisierung der Infrastruktur für den Gütertransport.
In seinen Papier „Gemeinsam verantwortungsbewusst handeln“ verlangt der Bundesverband zudem von den politischen Akteuren ein klares Bekenntnis zum Agrarhandel und zur innovativen Landwirtschaft. Zur Sicherung des weltweiten Lebensmittelbedarfs gehören nach seiner Ansicht die bestmögliche Ressourceneffizienz, eine nachhaltige Nutzung moderner Produktionsmethoden, aber auch die zielgerichtete Anwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Dabei müsse die Funktion des Agrarhandels als Drehscheibe für den Ausgleich von Angebot und Nachfrage dauerhaft gesichert werden.
Erforderlich ist nach Darstellung des Verbandes auch eine weitergehende Harmonisierung der Rahmenbedingungen in den EU-Mitgliedstaaten. In diesem Zusammenhang fordert der BVA die Politik auf, sich von nationalen Alleingängen zu verabschieden und für mehr Wettbewerbsgleichheit innerhalb der Gemeinschaft zu sorgen. Auch müsse für das Inverkehrbringen von Agrarrohstoffen klare Rechtssicherheit im gesamten EU-Raum geschaffen werden, so der Verband. Der dafür erforderliche Rechtsrahmen müsse auf wissenschaftlicher Grundlage und frei von Vorurteilen erarbeitet werden.
Darüber hinaus warnt der BVA vor einer übertriebenen Regulierung der Warenterminbörsen, da diese dadurch ihren Nutzen zur Preisabsicherung verlieren könnten. Stattdessen sollte die Politik durch die Bereitstellung unabhängiger und verlässlicher Marktdaten für mehr Markttransparenz für alle Beteiligten sorgen. AgE (03.02.2017)
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