Bauernverband wirft Naturschützern Wolfspolitik zu Lasten der Weidetiere vor

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Als „völlig unzureichend“ haben der Deutsche Bauernverband (DBV), die Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE) sowie die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) die Vorschläge von Umwelt- und Tierschutzverbänden für den Schutz der Weidetiere vor dem Wolf kritisiert.
In ihrer Reaktion auf deren heute vorgelegtes Eckpunktepapier monieren DBV, BAGJE und VDL, dass die Lasten und Risiken des rasant wachsenden Wolfbestands allein den Weidetierhaltern aufgebürdet würden. Die Naturschutzverbände opferten für eine "falsch verstandene und naive Wolfsromantik" die Weidetierhaltung und gefährdeten damit den langfristigen Erhalt des Grünlandes in weiten Teilen Deutschlands.
Den Interessen der Weidetierhalter werde mit komplizierten Entschädigungsverfahren, umfangreichen Lastenheften und Vorgaben zum Schutz vor dem Wolf nicht im Ansatz Rechnung getragen. Die Probleme und Befürchtungen der Weidetierhalter und der Menschen im ländlichen Raum müssten endlich ernst genommen werden, heißt es in der Stellungnahme.
Laut DBV, BAGJE und VDL können sich die Naturschutzverbände nicht länger der Diskussion verschließen, wie die Weidetierhaltung in Deutschland in den intensiv genutzten Grünlandregionen, an Deichen und auf Almen gesichert werden könne. Wolfssichere Einzäunung und der Einsatz von Herdenschutzhunden seien nur in wenigen Regionen sinnvoll einsetzbare und praktikable Instrumente, aber als flächendeckende Lösung für das gesamte Bundesgebiet schlichtweg nicht vorstellbar.
Nach Überzeugung der Bewirtschafterverbände muss die Wiederansiedlung des Wolfes in Regionen, die nicht wolfssicher eingezäunt werden können, durch eine konsequente Bestandsregulierung ausgeschlossen werden. Wie auch in anderen europäischen Ländern müssten dafür ein konsequentes Bestandsmanagement ermöglicht und das in Deutschland bewährte Reviersystem umgesetzt werden. AgE (01.09.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EEG
Grünes Licht für das Solarpaket
29.04.2024 — Bundestag und Bundesrat haben das "Solarpaket 1" beschlossen. Mit den Neuregelungen soll der Ausbau von Photovoltaik beschleunigt werden, um die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien zu erreichen. Unter anderem wurden neue Fördersegmente für Agri-PV-Anlagen geschaffen. Auch für die Bioenergie bringt das Gesetz Änderungen.
Wolfspolitik
Hessen kündigt Änderungen an
29.04.2024 — Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und die Förderung von Schutzmaßnahmen sowie die Entschädigung im Schadensfall verbessern. Das hat Landwirtschaftsminister Jung angekündigt. Außerdem sollen die Zuständigkeiten des Wolfszentrums Hessen an den Landesbetrieb Hessen-Forst übergeben. Der Hessische Bauernverband begrüßte die Maßnahmen.
BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.

xs

sm

md

lg

xl